Aus dem Vereinsleben

16.12.2024 – Adventfeier der Seniorengymnastikgruppen


(Foto: Leo Leckel)

Die Einladung stand unter dem Motto „Ausblick“! Was nützt der schönste Ausblick, wenn du nicht aus dem Fenster schaust. Sehr herzlich wurden die Gäste von Irmgard Hoinle begrüßt. Ein besonderer Gruß galt Stadtpfarrer Wolfgang Gebert, dem Vorstandvorsitzenden Gottfried Hänsel und Pfarrvikar Rainer Herteis mit Begleitung. Mit einem Musikstück auf dem Akkordeon von Pfarrvikar Herteis wurde der offizielle Teil eröffnet. Die Adventbesinnung der „Ausblick“ das Motto der Einladungskarte wurde von Irmgard Hoinle, Elisabeth Mayer, Walli Seefried, Maria Steiner und Peter Blessin vorgetragen. Das Thema lautet: “Sich auf den Weg machen“ Ich sehe einen blauen Himmel. Ich sehe bunte Fahnen die im Wind flattern. Ich sehe ein Kreuz. Es steht auf drei festen Pfählen im Boden verankert. Zwischen den einzelnen Textbeiträgen wurden die Kerzen am Adventskranz angezündet. Gemeinsam wurde gebetet. Du Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel, dein Name werde geheiligt. Deine gerechte Welt komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf der Erde. Pfarrer Gebert sprach ein Gebet und spendete den Segen für die Anwesenden. Danach wünschte er allen eine gute Zeit und verabschiedete sich. Gottfried Hänsel betonte besonders die Wichtigkeit des Krankenpflegevereins und lobte das zahlreiche Erscheinen der Anwesenden. Vor der Kaffeepause hörten wir noch ein Musikstück von Pfarrvikar Herteis wonach er sich mit seiner Begleitung verabschiedete. Nach der Kaffeepause mit verschiedenen Stollen und Früchtebrot hörten wir noch die Geschichte gelesen von Irmgard Hoinle:“ Mit Gott im Park“.
Zum Schluss sangen alle“ Süßer die Glocken nie klingen“
Jeder Teilnehmer bekam von den Übungsleiterinnen einen Schlüsselanhänger mit Wemdinger Motiv. Herzlichen Dank!


 

07.12.2024 – Winterwanderung nach Gosheim mit Besuch
der Pfarrkirche Mariä Geburt


                                                                                                       (Fotos: Vereinsarchiv)
Ca. 25 Teilnehmer konnte Gottfried Hänsel zum diesem Termin begrüßen.
Nach 1 ½ Stunden Fußmarsch hatte die Gruppe bei leichtem Regen die Dorfmitte Gosheims erreichen. Kirchenpfleger und Gemeinderat Michael Mirna erwartete die Wanderer vor „seiner“ Kirche. Mit einer kleine Kirchenführung zeigte er die Schönheiten der Pfarrkirche Mariä Geburt auf. Der Kirchturm – zum Beispiel – zählt zu den ältesten Bauwerken im Landkreis Donau-Ries (Unterbau von 1250) und diente als Schutzturm für die einst bedrohten Bürger.
Wer sich mit der Herrschaftsgeschichte Gosheim beschäftigt, kommt an Gosheims hochmittelalterlicher Ritterburg, erkennbar an den Buckelquadern des romanischen Bergfrieds, nicht vorbei. Sicherlich stand an der Stelle der durch Wall und Wassergraben geschützten Burg zuerst ein älterer Burgstall (=Burgstelle).
Die Lehnsübergabe von Gosheim im Jahre 793 an Bischof Atto von Freising ist ein wichtiger Beleg dafür, dass Gosheim und damit auch das nachbarliche Huisheim zu dieser Zeit schon längst christianisiert, d. h. katholisiert waren.

Bei einer gemütlichen Einkehr im Gasthaus „Zum Löwen“ in Huisheim sorgte Gerhard Schneid für die musikalische Unterhaltung.


 

20.11.2024 – Vortrag von Apotheker Wolfgang Dittrich

Thema: „Herzgesundheit 55+, wie steht es um IHR Herz?“

Bericht zur Veranstaltung folgt.


 

25.10.2024 – Vortrag von Dr. med. Josef Benedikter

                                                                                                                                               (Fotos: Vereinsarchiv)

„Nach der Corona Pandemie – wie schützen wir uns vor Atemwegsinfektionen?“

Am Freitag, den 25. Oktober trafen sich gut 30 Interessierte im Haus St. Emmeram, um dem Fachvortrag des bekannten Lungenfacharztes Dr. Josef Benedikter (leitender Oberarzt Stadtkrankenhaus Bogenhausen) zu erleben. Zweifellos hat die Häufigkeit akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) diesen Herbst einen Höchststand erreicht. Wir sprechen über COVID, RSV, Influenza und andere Erreger, welche die oberen und unteren Atemwege befallen. Insbesondere vulnerable Gruppen (z.B. Senioren, Babys, Menschen mit Vorerkrankungen, etc.) können sehr stark unter diesen Viren und Bakterien leiden. Auch die Gefahr von lebensbedrohlichen Lungenentzündungen ist leider sehr präsent.

Als Vorbeugung sind unbedingt Impfungen zu empfehlen: Pneumokokken, COVID, Influenza und RSV können so wirksam bekämpft werden. Ein umfassender Immunstatus beugt sogar schweren akuten Herz-Kreislauf Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vor.

Weiterhin spielen Hygienemaßnahmen (Abstand, Desinfektion, ggf. Maske, Lüften, etc.) eine wichtige Rolle.

Eine gesunde Lebensweise (vollwertige und ausgewogene Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf, verantwortungsvoller Umgang mit Genussmitteln) ist in Zeiten erhöhter Erregeraktivität besonders zu empfehlen.

Bitte informieren Sie Sich in Ihrer Hausarztpraxis oder Apotheke über die entsprechenden Präventionsmöglichkeiten!


 

16.10.2024 – dritter Altstadtspaziergang in 2024
 

Einen großen Zuspruch fand unser 3. Altstadtspaziergang.
Drei Ziele standen auf dem Programm:

  • in der Gutenbergstraße die Kindertageseinrichtung St. Marien und im Klosterweg
    das Stadtarchiv.
    Im Gespräch erfuhren wir von Kindergartenleiterin Elke Stroot und ihrer Stellvertreterin Nancy Haibl vom breitgefächerten Angebot im Kindergartenalltag. Im gleichen Haus, der ehemaligen Druckerei Georg Appl, befindet sich auch das Stadtarchiv. Herr Willi Proschek, Studiendirektor und Archivleiter, gab uns Einblick über die archivierte Stadtgeschichte.
  • Als weitere Station besuchten wir das neue Feuerwehrhaus am Bernhard-
    Meyr-Platz. Dort erhielten wir Einblick in die Arbeit der Feuerwehr und eine Führung durch das imposante Bauwerk.

Den kurzweiligen Nachmittag schlossen wir in geselliger Rund bei Kaffee und Kuchen im Restaurant Karmann.


 

8.10.2024 – Bildungsfahrt nach Ingolstadt mit Stadtführung und Besuch des „Medizinisch Historischen Museums“


                                                                                                                                           (Bild: Vereinsarchiv)

Sie waren wieder unterwegs, die „Fans“ der Bildungsfahrten des Krankenpflegevereins.
Ziel: Ingolstadt. Mit einem besinnlichen Gedicht über den Zauber des Herbstes begrüßte Reiseleiter Ernst Schwarzkopf die Gruppe im Bus und stimmte sie auf das Reiseziel ein. Mit einer langen Geschichte ist Ingolstadt heute eine moderne Großstadt mit ca. 142.000 Einwohnern. Ihr rasantes Wachstum nach dem 2. Weltkrieg verdankt sie vor allem einem vielfältigen Angebot an Arbeitsplätzen. Ingolstadt ist bayerisches Industriezentrum und erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit leistungsstarken Unternehmen aus Industrie, Mittelstand und Handel. Als Motor gilt die Automobilindustrie, allen voran die AUDI AG mit über 30.000 Arbeitsplätzen und deren Zulieferer, die Ölindustrie, das Klinikum und viele mittelständische Unternehmen. Ein vielseitiges Kultur- und Freizeitangebot trägt zur Attraktivität bei.

Bei einem durch zwei Stadtführer erfolgten informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Altstadtrundgang gab es viel Wissenswertes aus der Stadtgeschichte zu erfahren. So war Ingolstadt lange Zeit bayerische Herzogsresidenz, Universitäts- und Festungsstadt. Medizin und Wissenschaft, Kunst, Kultur und Technik haben überall Spuren hinterlassen, wie z.B. Teile der Festung, das Alte Schloss, die ehemalige Universität, das alte Rathaus sowie zahlreiche Gotteshäuser wie das prächtige Liebfrauenmünster. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Deutschen Medizinisch Historischen Museums. Bis 1800 wurden hier die bayerischen Ärzte ausgebildet. Hier schlug das medizinische Herz Bayerns. Vielfältige Objekte und Medienstationen gaben unter sachkundiger Führung Einblick in die Denkweisen und Möglichkeiten der Medizin im 18. Jahrhundert. Sie entstammen dem Alltag von Badern, Hebammen, Chirurgen und studierten Ärzten.

Beim gemeinsamen Abendessen im Weissbräuhaus klang der Tag aus. Auf der Heimreise bedanke sich Hr. Schwarzkopf nochmals bei allen für das Mitreisen, sowie der Busfahrerin der Fa. Osterrieder. Er schloss mit einem humoristischen Gebet eines Senioren und freue sich im Frühjahr wieder ein attraktives Reiseziel anbieten zu können.


 

08.09.2024 – Kultur-Radausflug mit Ziel Stadt Gunzenhausen




                                                                                                    (Bilder: Monika Nawrath und Vereinsarchiv)

Auch dieser Kulturausflug war wieder ein voller Erfolg, etwa 50 Interessierte waren zum Besuch der Stadt Gunzenhausen aufgebrochen und erlebten ereignisreiche Stunden im Frankenland.


 

21.08.2024 –  Altstadtspaziergang

 

45 Teilnehmern machten sich wieder zur Erkundung unserer Altstadt auf.

Frau Strohhofer begrüßte uns vor dem Haus des Gastes am Leonhart Fuchsplatz. Sie führte uns in die Stadtbücherei. Alle Besucher waren sehr angetan über den aktuellen Medienbestand von 7850 Einzelexemplaren. Sie erwähnte, dass die Leiterin der Stadtbücherei, Frau Caroline Hertle, in den zurückliegenden zwei Jahren den Bestand um 1022 Medien erweitern konnte. Mit Tonies, Interaktives Lesen wie Tiptoi und Bookii sowie Edurino (digitale Lernspiele) und mit Spielen wurde die Stadtbücherei attraktiver und findet eine noch stärkere Resonanz.
Frau Caroline Hertle konnte durch gezielte Akquisition weitere Leserkreise und Einrichtungen erschließen. So beim Seniorenheim St. Josef, die Tagespflegeeinrichtung Verecunda, den örtlichen Kindertageseinrichtungen und der Grundschule Nachfrage wecken, was zur beachtlichen Steigerung der Nutzerzahl führte und die Medienausleihe in 2023 auf 18.275 anstieg.

Frau Heidi Dietrich übernahm die Gruppe und führte uns im Anschluss in die vier Etagen des Heimatmuseums. Vor einigen Jahren haben Anneliese Till und Heidi Dittrich sowie weitere engagierte Helfer vom Kulturzirkel die Exponate strukturiert gegliedert und verschiedenen Themenkreisen zugeordnet. Das Museum ist nach den Ausführungen von Frau Heidi Dittrich bezogen auf der jetzt geltenden Expertise immer noch zu „überfrachtet“ heute gilt in Fachkreisen die Devise die Museumsräume mit weniger Exponaten zu bestücken und mehr mit Kombination von Zeittafeln stärker in die Erklärung einzutreten. Viele Teilnehmer waren seit Jahrzehnten nicht mehr zu Besuch im Heimatmuseum und sie meinten, dass die Stadt sehr wohl einen Auftrag hat, diese wertvollen Exponate auch in Zukunft als Stadtmuseum zu erhalten.

Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte Frau Judith Strohhofer und Frau Heidi Dittrich für die beiden Führungen im Haus des Gastes. Er merkte an, dass das ehemalige Schulhaus Mitte der 70-iger Jahre nach einer Generalsanierung mit Förderung des Freistaates Bayern zum Haus des Gastes umgestaltet werden konnte.

Nun steht mittelfristig ein neues Kapitel an. Der Kreistag Donau-Ries hat in der letzten Sitzung sechs Standorte darunter auch Wemding zu dezentrale Geoparkbesucherzentren gekürt. Für den Standort Wemding soll im Haus des Gastes mittelfristig ein Geoparkbesucherzentrum entstehen.

Dabei soll der visionäre Begriff „Zeit“ bezüglich des Geschehens vor 15 Millionen Jahren (Meteoriteneinschlag) in der Gegenwartsbetrachtung und natürlich auch für die Zukunft eine wissenschaftliche Definition erfahren.

Die weitere Route des Altstadtspaziergangs sah einen kurzen Halt in der Labergasse vor. Gottfried Hänsel ging hier auf einzelne Personen wie Viehhändler Anton Lutz, Hans Weber (ehemaliger Müllermeister der Stadtmühle) und auf seinen Bruder Thomas Weber ein. Dank der Schaffenskraft ihrer Frauen ging es den Weber-Brüdern konstant bürgerlich gut. Am Gebäude Raiffeisenbank Wemding merkte er an, dass sich in diesem Gebäude einst das Schreibwarengeschäft von Therese Hitzler befand. Frau Hitzler hatte über 1000 Artikel im Bestand und war so bestens sortiert. Ohne digitale Logistikhilfe konnte sie in wenigen Sekunden den gewünschten Artikel ihren Kunden präsentieren. Im anderen Gebäudeteil befand sich bis Ende der 50-iger Jahre das Postamt. Nach Geschäftsaufgabe hat Frau Therese Hitzler ihr Haus an die Raiffeisenbank Deiningen veräußert. Nach großem Umbau residiert die Raiffeisen-Volksbank Wemding nach wie vor als selbständiges Kreditinstitut und beschäftigt am Standort Wemding mehr als 70 Mitarbeiter.

Vor dem Hause Josef Eireiner in der Wimburggassse erzählte Gottfried Hänsel von der Lebensgeschichte Josef Eireiner. Wie viele Millionen junge Männer in seiner Generation musste Josef Eireiner in den Kriegsdienst ziehen. Er wurde an die Kriegsfront nach Russland verlegt und kam dort in Kriegsgefangenschaft. Er zählte zu den letzten Heimkehrern im Jahre 1955. In diesem Jahr konnte Kanzler Dr. Konrad Adenauer mit Russland diplomatische Staatsbeziehungen aufbauen und in Verhandlungen gelang es Dr. Adenauer die letzten 10.000 Kriegsgefangenen, die sich in Russland befanden, auszulösen. Josef Eireiner erlernte den Beruf Schuster und er wechselte später dann zur Post. So war er in Wemding ein beliebter und geschätzter Postbote. Seine Wesenszüge waren gütig und stets konnte er mit seinem Frohsinn in Gesellschaft eine gute Stimmung auslösen. Im hohen Alter von 95 Jahren verstarb Josef Eireiner am 12. Dezember 2022.

Der Altstadtspaziergang führte letztlich in den Inneren Stadtgraben zum Rennerring und hier wurden die Altstadterkundler vom Ehepaar Ingrid und Wolfgang Frank begrüßt. Ein großes Hallo ergab sich als bekannt wurde, dass Ingrid Frank just an diesem Tag Geburtstag hatte. Bei Kaffee und feinen Kuchen ergaben sich gute Gespräche. Nach dieser Stärkung war beste Stimmung gegeben. Wolfgang Frank ließ es sich nicht nehmen mit seinen Söhnen Tobias und Oliver Frank das Traditionshandwerk „Seiler“ (erlernt von seinem Vater) den Gästen zu zeigen. Ein Ziehbock und eine Winde wurden aufgebaut, damit wurden Strickfäden aufgezogen und ein Seil mit einer Stärke von 2 Zentimeter gezogen.

Vorsitzender Gottfried Hänsel gratulierte Frau Ingrid Frank mit einem Blumenstrauß zu ihrem Geburtstag und überreichte Wolfgang Frank einen Wemdinger Fuchstropfen. In seiner kurzen Würdigung ging Gottfried Hänsel auf den Werdegang von Wolfgang Frank ein. Als Druckermeister entschloss er sich mit 40 Jahren den Weg der Selbständigkeit zu gehen und gründete in der Altstadt, in der Nördlinger Straße eine kleine Druckerei. Spezialisierte sich im Druckergewerbe und nach wenigen Jahren waren die Betriebsräume in der Altstadt zu eng und zu klein. Die Expansion ins Gewerbegebiet Schwalberholz stand an. Dies war natürlich ein gewagter Schritt der Familie Frank, aber unerschrocken ging es in die Planung, ein Betriebsablaufkonzept wurde „geschmiedet“ und in der Umsetzung der Baumaßnahme ging Wolfgang Frank an die Grenzen seiner persönlichen Belastbarkeit. Groß war die Freude als die Fertigungshalle stand, der Maschinenpark aufgebaut werden konnte und sich eine betriebliche gute Auslastung einpendelte. Nach 20 Jahren Betriebsdauer war der ausgewählte „Berganstieg der Selbständigkeit“ erklommen. Zu diesem grandiosen Erfolg dürfen wir heute Wolfgang Frank, Ingrid Frank und den Söhnen Tobias und Daniel Frank gratulieren. Wir wünschen Familie Frank weiterhin unternehmerisches Glück, Fortüne bei allen anstehenden Entscheidungen und den Segen für kommende gute Jahre.
Bei einer geselligen Einkehr im Gasthaus „Zur Krone“ endete der Altstadtspaziergang.


 

07.07.2024 – Kulturradeln in die Große Kreisstadt Donauwörth


 


(Bilder: Erich Rieder / Vereinsarchiv)

Liebe Kultur-Radlfreunde,
bei Regen und viel Skepsis aber mit Zuversicht haben wir unseren gestrigen Kultur-Radl-Ausflug am Kolpingheim gestartet. Ab Huisheim verzogen sich die Regenwolken und wir hatten dann beste wetterliche Radlbedingungen. Nach dem Birkenhof bei Harburg ging es weiter in Richtung Marbach. Dort ergab sich für uns ein besonderer reizvoller Blick zur Burganlage Harburg sowie darüber hinaus in die Rieskulturlandschaft, auch der Ipf grüßte uns aus der Ferne. Auf der Wörnitzbrücke in Ebermergen gab ich einen kurzen Aufschluss über das frühere Evangelische Dekanat Ebermergen. Die Kapelle in Wörnitzstein ganz oben auf dem Fels grüßte uns sowie die ankommenden Radtouristen aus Paderborn. Unser Weg führte entlang an der Wörnitz nach Felsheim. Auf der Trassenführung der König-Ludwig Bahn erreichten wir pünktlich um 11.00 Uhr unser erstes Ziel – den Kalvarienberg der Stadt Donauwörth (beginnend in der Promenade am Kaibach).

Klaus Stephan, ehemaliger Dritter Bürgermeister und früherer Kreiskämmerer unseres Landkreises, hieß unsere Radlergruppe mit 27 Teilnehmern in seiner Heimatstadt Donauwörth herzlich willkommen. In seiner Ansprache ging Stephan auf die „Schlacht am Schellenberg“ im Jahre 1704 ein. Die Fronten im Spanischen Erbfolgekrieg waren klar: Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der französische König bekriegten sich einander. Zum Kaiser halfen fast alle deutschen Staaten; Bayern und das Erzbistum Köln standen im französischen Lager, die Engländer waren mit den Kaiserlichen verbündet. Bayern und Franzosen hatten sich am Schellenberg verschanzt, die Kaiserlichen und die Engländer griffen an. Nach der, für die Kaiserlichen Truppen, siegreichen Schlacht waren an einem Tag 16 000 Mann gefallen. Klaus Stephan ging in seinen Ausführungen auf den Beschluss des Stadtrates ein, zur Erinnerung dieses Kriegsgeschehens und der Verschonung der Stadt den Kalvarienberg zu errichten. Er merkte an, dass der heutige Grundstückseigentümer des Kalvarienbergs, die Stadt Donauwörth, auch in heutiger Zeit auf die Einhaltung der Würde der christlichen Gebetsstätte achtet. Die Marienkapelle wurde ca. 20 Jahre nach Ende der Schellenbergschlacht erbaut und befindet sich im Eigentum der Stadt Donauwörth. Nur am Karfreitag wird die Kapelle geöffnet und ist für jeden Besucher zugänglich.

In seinen Ausführungen ging Klaus Stephan auf die 1000 jährige Stadtgeschichte Donauwörths ein und bezeichnete die Bürgermeisterjahre unter Dr. Alfred Böswald (32 Jahre) als die entscheidenden und prägenden Nachkriegsjahre der Stadt.

Diese Jahre dokumentieren den wirtschaftlichen Erfolg, Aufbau der kommunalen Daseinsvorsorge sowie eine kulturelle Auffrischung der beeindruckenden Stadtgeschichte Donauwörths.

Im Hotel-Gasthof „Zum Hirschen“ mitten der Stadt Donauwörth wurden wir gut bürgerlich bewirtet.

Frau Brigite Leitmeir gestaltete uns am Nachmittag mit ihrer Stadtführung einen historischen Genuss und bot Kurzweil zugleich. Die beiden Kirchen der Altstadt – Heilig-Kreuz und Liebfrauenmünster – beeindrucken jede für sich und zeigen verschiedene Baustile auf. Die profunde Stadtführerin schärfte unseren Blick für die hervorgehobenen Bauwerke wie Fuggerhaus, Kloster Heilig-Kreuz, den Stadtteil Ried mit „südlichen Flair“, das Rathaus mit Marienbrunnen und Glockenspiel sowie die Reichsstraße, die die wirtschaftliche Verbindung zu den Reichsstädten Nürnberg und Augsburg andeuten soll.
Den schrecklichen Bombenangriff im April 1945 erwähnte Frau Leitmeir und erklärte den Teilnehmern der Besuchsgruppe, dass an diesem Tag der Gebäudebestand der Altstadt Donauwörth zu 75% in eine Ruinenlandschaft versetzte und 300 Menschen fielen dabei zum Opfer. In den 50-iger und 60-iger Jahre erfolgte der Wiederaufbau der Reichsstraße und als letzte Baulücke konnte 1974 mit dem Wiederaufbau des Tanzhauses geschlossen werden. Nach nun 50 Jahren führt gerade dieses Bauwerk Tanzhaus dem Donauwörther Stadtrat in eine unendliche quälende Debatte und man spürt, dass viele der heute verantwortlichen Ratsherren nicht stets den Elan der Ratsherrn von einst aufweisen.

In ihren Ausführungen wies Frau Leitmeir mehrmals darauf hin, dass Graf Mangold der Stadt Werd um 1000 n. Chr. mit seiner baulichen Gestaltungskraft städtisches Leben eröffnete, viele Generationen konnten darauf aufbauen und Stadtgeschichte fortschreiben, Wohlstand, Kriege, Seuchen und Friedenszeiten zeichneten Glanz und Niedergang Donauwörths auf, und immer wieder gab es tüchtige Generationen der Bürgerschaft, die sich der Geschichte und Kultur der Stadt verantwortlich zeigten und sie wagten stets einen Neuanfang. Donauwörth ist heute nicht nur die graphische Mitte von Nordschwabens sondern Standort des größten Unternehmens „Airbus Helicopters Customer“ mit über 8.000 Mitarbeitern und Sitz des Landratsamtes für den Landkreis Donau-Ries.

Alle Teilnehmer waren sich einig, von diesem Kultur-Radausflug mit Ziel Kreisstadt Donauwörth werden wir uns noch lange erzählen…

Viele Grüße
Gottfried Hänsel
1. Vorsitzender
Verein für Ambulante Krankenpflege Wemding e.V.


 

14.06.2024 – Einladung zum Altstadtspaziergang



Das Interesse an diesem Spaziergang war mit 44 Teilnehmern überwältigend.
Der Weg führte vom ehemaligen Gasthaus „Zum Goldenen Kreuz“  in den Mühlenring entlang an der Stadtmühle zum Amerbacher Torturm.
Nach kurzem Anstieg erreichten wir am Johannisgraben den von Künstler Ernst Steinacker geschaffenen Taubenbrunnen.
Von dort aus wurde Station beim Busunternehmen Michael Osterrieder gemacht. Wir tauchten in die Gründergeschichte ein und erhielten einen umfassenden Einblick in die Firmenentwicklung.
Als nächste führte der Weg auf das Areal der Anton-Jaumann-Realschule.
In der Schulaula „Lieselotte Hopf – Forum“ erzählte Gottfried Hänsel, Vorsitzender des Schulfördervereins, die Geschichte der Anton-Jaumann-Realschule Wemding.

Auf dem Rückweg erfuhren wir Interessantes über das ehemaligen Gasthaus „Zum Fuchsen“. Mit der Einkehr in die Trattoria Da francesco endete der aufschlussreiche Tag.
(Bilder: Vereinsarchiv)


 

11.06. 2024 Bildungsfahrt nach Freising


(Bilder: Vereinsarchiv)

Ein Tagesausflug in die Bischofsstadt Freising weckt Neugierde für einen weiteren Besuch.
Rund 50 Teilnehmer machten sich am 11. Juni auf den Weg in die Domstadt Freising.
Rasch erkannten die Besucher, dass an einem Besuchstag es unmöglich ist, die reiche Geschichte der Bischofsstadt in der Gänze erfassen zu können. Wer Freising besucht erlebt Geschichte, die sich über viele Jahrhunderte erstreckt und als geistliches Zentrum des Bayerischen Katholizismus Stadt und Region prägte.
Zwischen Domberg und Weihenstephaner Berg liegt das quirlige historische Zentrum der Domstadt. Das Ambiente ist einmalig und bezaubert die Gäste: Prächtige Bürger- und Domherrenhäuser, von der Gotik bis zum Barock, flankieren die belebte Marktstraße der Freisinger Altstadt. Die farbigen Fassaden mit detailreichen Ausschmückungen waren für die Reisegruppe ein wahrer Blickfang. Zentrum dieses historischen Ensembles ist der Marienplatz mit der weithin sichtbaren Mariensäule aus dem Jahre 1674. An diesem zentralen Platz werden die Stadtfeste gefeiert. Zwei Mal in der Woche, erzählte die Stadtführerin, herrsche an den Ständen des Grünen Markts in der Oberen Altstadt ein geschäftiges Treiben. Von der reichen Vielfalt an schönen Boutiquen und Läden mit individuellen Sortimenten, gemütliche Cafés und Restaurant waren die Wemdinger sehr angetan.
In Freising mit rund 40.000 Einwohner und 8.000 Studenten fühlt man sich gleich wohl, vielleicht auch deswegen; weil der Fußgänger auf der lang gezogenen Marktstraße von ca. 2 km privilegiert ist und PKW sowie Radfahrer sich unterordnen müssen und nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen. Dominantes Gebäude im Straßenzug ist das Asamgebäude, die einstige fürstbischöfliche Hochschule, die den schönsten Saal Freisings beherbergt: Im Westtrakt dieses barocken Prunkhauses befindet sich der Asamsaal – benannt nach Georg Asam, der 1709 die großartigen Deckenbilder geschaffen hat.

Auf der Westseite des Marktplatzes thront das Rathaus, 1904/05 im Stil altdeutscher Amtsgebäude des späten Mittelalters und der Renaissance erbaut. Gleich in der Nähe, etwas versteckt, führt der Weg in die spätgotische Pfarrkirche St. Georg: Den Turm mit einer Höhe von 84 Meter und versehen mit einer Balustrade konnten wir wegen der aktuellen Generalsanierung nicht besteigen.

Nur wenige Schritte von der St. Georgs Kirche entfernt befindet sich am Rindermarkt, das Zierer-Haus, das eine Augenweide darstellt.  Das frühere Bürgerpalais fasziniert jeden Besucher und zählt zu den kostbarsten Rokokobauten der Freisinger Region. Ein weiterer Hingucker ist das im 16. Jahrhundert erbaute Marcushaus. Dies war früher ein bedeutendes Handels- und Kaufmannshaus und im Besitz des jüdischen Mitbürgers Marcus Lewin.
Zur Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen, die Opfer der Judenverfolgung wurden, klärt eine Inschrifttafel auf.

Der Höhepunkt des Freising-Kennenlerntages war natürlich der Besuch des Freisinger Dombergs. Nach dem Berganstieg erfasste uns eine besondere Aura auf dem Domberg. Hier tauchten wir in die fast 4000-jährige Geschichte ein und hörten von der Entwicklung der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz, wo Kunst und Gelehrsamkeit zu Haus waren.
In diesem Jahr wird das 1300jährige Bistumsjubiläum begangen. 25 Stationen – Bauwerke -umfasst der Domberg und lädt zur stillen Betrachtung ein. Der Dom (Asamkirche) zeigte sich in seiner vollen Pracht und beeindruckte durch seine prunkvolle Ausgestaltung. Die neu restaurierte Krypta und Maximilianskapelle stellt natürlich das Herzstück auf dem Domberg dar. Leider fehlte die Zeit um die Bayerische Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär“ aufzusuchen.

Bei der zweiten Führung am Nachmittag erkundete die Besuchergruppe den Weihenstephaner Berg. Ein besonderes Gefühl hatten wir beim Überschreiten der einstigen freisingisch-bayerischen Staatsgrenze. Der Weg führte steil an, vorbei am Hof- und Apothekergarten nach Weihenstephan, wo das Herz der bayerischen Braukunst schlägt. Ein einzigartiger Blick auf den Höhen Weihenstephans hinüber zum Domberg genossen wir sichtlich. Ein erlebnisreicher Tag ging, bei Kaffee und Kuchen, in der Orangerie am Staudengarten zu Ende.
Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte dem kurzfristig eingesprungenen Reiseleiter Herrn Wilhelm Zech sowie Frau Waltraud Zech für die gelungene Tagesgestaltung. Sein Dank galt auch Herrn Ernst Schwarzkopf für die Organisation der Freisingfahrt.
Für eine angenehme und sichere Hin- und Rückreise sorgte das Busunternehmen Osterrieder.


 

20.05.2024 – Kulturradelausflug am Pfingstmontag


 

Bei herrlichem Pfingstwetter waren über 30 Vereinsmitglieder nach Hainsfarth (jüdische Synagoge), Belzheim (Antoniuskapelle) und Oettingen (Wemdinger Pestkerzen in St. Sebastian) unterwegs.  Mit fachkundiger Führung wurden die kulturelle Stätten in der Region erkundet und der Wissenstand der Reisenden erweitert. Beim Mittagstisch im Goldenen Ochsen in Oettingen kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz.

(Fotos: Vereinsarchiv)

Ein ausführlicher Reisebericht folgt!


 

27.04.2024 – Ehrungen anlässlich der Jahreshauptversammlung 


Zum Lesen auf das jeweilige Objekt klicken.


 

11.04.2024 – Themenabend „Pflege“ in der Gaststätte „Zur Wallfahrt“ in Wemding.




Megathema Pflege – eine absolute Zukunftsaufgabe.
Bei der großen Informationsveranstaltung zum Thema Pflege spricht Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath über die Herausforderungen im Bereich der Pflege. Das Landratsamt informiert über die verschiedenen Unterstützungsangebote auf Kreisebene.

Nach dem ersten Pflegegipfel im Jahr 2018 veranstaltete der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding aufgrund der positiven Resonanz einen erneuten Informationsabend zum Thema Pflege. Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel konnte hierzu erneut rund 170 Gäste im bis auf den letzten Platz voll besetzten Saal des Wemdinger Wallfahrtswirts begrüßen. Er freute sich sehr, dass neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern erneut zahlreiche Mitarbeitende aus den Berufsfeldern der Betreuung und Pflege anwesend waren. An sämtliche in den sozialen und pflegenden Berufen tätige Personen sprach er seinen großen Respekt und seine Anerkennung für den „fürsorglichen Samariterdienst“ aus. Gleichzeitig betonte er, dass eine Wertschätzung der Mitarbeitenden mit wohlgemeinten Worten oder Klatschen nicht ausreichen würden, sondern dass tatsächlich tiefgreifende (strukturelle) Veränderungen vorgenommen werden müssen. Dies zeigen auch die alarmierenden Prognosen aus dem aktualisierten Pflegegutachten des Freistaats Bayern, wonach bis zum Jahre 2050 die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen soll. Aus diesen Gründen sprach sich Hänsel dafür aus, mit mutigen Lösungen die Weichen zu stellen um die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten zu können.

Landrat Stefan Rößle bezeichnete die Pflege als eines der wichtigsten Themen der aktuellen Zeit. Als Landkreis habe man dieses Thema rechtzeitig erkannt und beispielsweise eine eigene Berufsfachschule für Pflege am gKU-Klinikum Donauwörth gegründet. Die demografische Entwicklung des Landkreises Donau-Ries belegte der Landrat auch mit aktuellen Zahlen. Wurden im Jahr 2017 noch rund 2660 Personen zuhause gepflegt, ist eine Steigerung bis zum Jahr 2029 auf rund 3160 Personen prognostiziert. Rößle fasste zusammen: „Unsere Vision lautet, Seniorinnen und Senioren solange wie möglich, ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu ermöglichen und die Leitidee ‚ambulant vor stationär’ zu beachten.“ Als weitere Beispiele nannte Rößle die Gründung des Pflegestützpunktes Donau-Ries, die GesundheitsregionPlus DONAURIES oder auch die Erarbeitung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes durch das Landratsamt. Neben den bereits getätigten hohen Investitionen sei es auch notwendig, als Gesellschaft den Pflegeberuf besser wertzuschätzen.

Als Hauptredner des Pflegegipfels konnte Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel den langjährigen Vorsitzenden des Ausschusses für Pflege, Gesundheit und Prävention im Bayerischen Landtag, Herrn MdL Bernhard Seidenath, gewinnen. Seidenath zeigte anhand der Geburtszahlen auf, dass immer weniger Kinder geboren werden, gleichzeitig jedoch eine immer größer werdende Anzahl an Menschen im Alter gepflegt werden müssen. Er prognostizierte, dass in 20 Jahren jeder dritte Schulabsolvent einen Pflegeberuf erlernen müsste um alle pflegebedürftigen Personen adäquat betreuen zu können. Der Ausschussvorsitzende im Bayerischen Landtag skizzierte in über 10 Punkten wie dem Fachkräftemangel in der Pflege abgeholfen werden kann, aber auch welche weiteren Maßnahmen erforderlich seien um den Pflegeberuf attraktiv zu halten. Neben der Wertschätzung sind auch Anreize während der Ausbildung nötig. Dazu soll die Möglichkeit eröffnet werden, einen Teil der Pflegeausbildung im europäischen Ausland zu absolvieren um neben der Arbeit auch Europa kennenzulernen. Während der Ausbildung sei es wichtig, mittels regelmäßiger Supervision die Auszubildenden im erlernten Beruf zu halten und ggf. weiter zu motivieren. Bernhard Seidenath sieht durch eine akademische Ausbildung künftig ebenfalls die Möglichkeiten, dass Arztleistungen von studierten Pflegekräften übernommen werden. Hier müsse der mittlerweile angebotene Pflegestudiengang jedoch noch besser bekannt gemacht werden. Generell erachtet der Abgeordnete ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen gleichermaßen sinnvoll. Die Zeit während des sozialen Dienstes könne dazu führen, dass das Interesse an einer künftigen Tätigkeit in der Pflege geweckt werde. Doch nicht nur bei der Ausbildung sieht der Landtagsabgeordnete Handlungsbedarf. Auch bei den jahrelang im Berufsleben stehenden Pflegekräften muss ein stärkerer Fokus daraufgelegt werden „die Pflegenden zu pflegen“. Seidenath belegte anhand von Untersuchungen, dass Beschäftigte in der Altenpflege bis zu acht Krankheitstage mehr im Jahr aufweisen, als durchschnittliche Büroangestellte. Hier fordert Bernhard Seidenath Rehabilitationsaufenthalte für das Pflegepersonal. Auch gehören zusätzliche bezahlbare Wohnungen für Pflegekräfte sowie die finanzielle Besserstellung von Nacht- und Feiertagszuschlägen, ebenso wie steuerfreie Überstunden, zu seinen Forderungen. Als zwingend erforderlich erachtet der Ausschussvorsitzende auch die Unterstützung von Pflegekräften aus dem Ausland, ohne die die hohe Anzahl der pflegebedürften Personen künftig nicht betreut werden können. Hier soll eine „Fastlane“ zur schnelleren Anerkennung von im Ausland erworbenen Pflegeberufen eingerichtet werden.

Welche Aktivitäten bereits auf Landkreisebene erfolgen, stellte der Fachbereich „Besondere soziale Angelegenheiten“ des Landratsamtes sowie der GesundheitsregionPlus DONAURIES in Form von kurzen fachlichen Impulsen dar. Heike Meyr, Leiterin des genannten Fachbereichs, ging insbesondere auf den Bereich der „Beratung“ ein und stellte das Angebot des Pflegestützpunktes Donau-Ries vor. Dieser berät Pflege- und hilfebedürftige Menschen sowie deren Angehörige individuell, unabhängig, neutral und kostenfrei zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Christian Trollmann, Beauftragter für das Thema Seniorenpolitik und die Belange von Menschen mit Behinderung, informierte anschließend über das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises. Ein wichtiger Baustein dieses derzeit neu ausgearbeiteten Konzeptes sind landkreiseigene Förderrichtlinien, die unterschiedliche Maßnahmen und Projekte (z.B. Ambulante Pflegedienste, Kurzzeit- und Tagespflegeplätze) unterstützen. Die Leiterin des „KompetenzNetz Pflege, Senioren und Menschen mit Behinderung“ Frau Barbara Wilfling stellte die Ziele und Maßnahmen anhand des Jahresprogramms vor. Mit einem kurzen Statement von Frau Julia Lux wurden die fachlichen Beiträge abgerundet. Die Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus DONAURIES und Co-Organisatorin des Pflegegipfels gab einen Einblick in das Konzept der GesundheitsregionPlus und erläuterte die trägerübergreifenden Aktivitäten zur Nachwuchs- bzw. Fachkräftegewinnung.

In der anschließenden Fragerunde mit Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath haben einige Bürger, aber auch Mitarbeitende von Sozialeinrichtungen, Ihre Anliegen direkt an den Ausschussvorsitzenden formuliert. Interessant war dabei, dass weniger bzw. kaum die Höhe der Bezahlung der Pflegekräfte infrage gestellt wurde, sondern dass hauptsächlich strukturelle Missstände wie beispielsweise die ausufernde Bürokratie oder kaum abzubauende Überstunden bemängelt wurden. Das Thema Pflege beleuchteten in der Diskussionsrunde aus verschiedenen Blickwinkeln der Wemdinger Hausarzt Dr. Jakob Berger, Apotheker Wolfgang Dittrich, die Vorsitzende des Caritasverbands Donau-Ries Doris Ritter sowie der Caritas-Kreisgeschäftsführer Branko Schäpers. Einig waren sich die Beteiligten, dass das Thema Pflege „eine Schicksalsfrage“ für Deutschland werde. Doch auch interessante Ansätze wie der Ausbau der Netzwerkarbeit zwischen allen in der Pflege beteiligten Akteuren oder die Implementierung von Kümmererstrukturen anhand von Nachbarschaftshilfen zeigten weitere Möglichkeiten, die in naher Zukunft grundsätzlich in Betracht kommen.

Die Organisatoren blickten auf einen gelungenen Themenabend zurück, zeigte die große Resonanz doch, wie sehr das Thema Pflege viele Menschen in der Region beschäftige. Gottfried Hänsel betonte bei seinen Abschlussworten, dass der Themenabend zu einer weiteren Sensibilisierung im Umgang mit dem Thema Pflege geführt habe.
(Text: Nicolas Bumba)

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09.04.2024 – Bildungsfahrt nach Roth

 

Zu Beginn der Fahrt hieß Ernst Schwarzkopf alle Teilnehmer herzlich willkommen und informierte über den Ablauf des kommenden Nachmittags. Busfahrer Iwan Lowrenowitsch freute sich uns wieder zu fahren und bedankte sich im Namen der Firma Osterrieder. Über die B2 erreichten wir Roth. Die erste Station war das Industriemuseum. Die Ausstellung befasst sich mit der Herstellung feinster Fäden aus Gold und Silber. Dieses Verfahren stammt aus Lyon in Frankreich und wird hier als Leonische Ware bezeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde das Verfahren durch Georg Fournier nach Roth gebracht und vom Tressenfabrikanten Johann Phillipp Stieber großartig ausgebaut. Die Herstellung der Fäden (durch ziehen) erreicht einen Durchmesser von einem Siebtel des menschlichen Haares. Hierbei entstehen Bänder und Tressen verschiedenster Breiten, Farben und Muster. Das Bestücken einer Maschine mit neuen Gold- und Silberdrahtspulen nimmt für zwei Mann eine Woche in Anspruch. Die Führung wurde in zwei Gruppen von Herrn Lösch und Herrn Schubert durchgeführt. Es war hochinteressant und beeindruckend was man schon seit so langer Zeit herstellen kann.
Nach einer Kaffeepause im „Center Café“, wurden wieder in zwei Gruppen aufgeteilt.
Frau Berndt-Hanke und Herrn Herold leiteten die Stadtführung.
Roth wird urkundlich erstmals im Jahre 1060 erwähnt als Bischof Gundekar von Eichstätt die Kirche weihte. Zur Stadt erhoben wurde Roth Mitte des 14. Jahrhunderts. Das Schloss Ratibor wurde 1535 errichtet, als Jagdschloss und als Oberamt für die markgräfliche Verwaltung genutzt. Nach der Besichtiguiborng des Schlosses fanden sich die zwei Gruppen im Gasthaus „Frankenstuben“ zum Abendessen ein. Danach konnte gut gestärkt die Heimfahrt angetreten werden. Auf der Heimfahrt hörten wir noch ein Märchen von den Brüdern Grimm, vorgelesen von Ernst Schwarzkopf der noch auf die nächste Tagesfahrt am Dienstag 11. Juni hinwies, und sich damit verabschiedete. Der Fahrer bedankte bei allen und wünschte einen guten Nachhauseweg.

 
Schloss Ratibor                                                                            Foto: Monika Nawrath


 

02.03.2024 – Wanderung bei herrlichem Sonnenschein
                            zur Kirche Peter und Paul nach Holzkirchen

 
 
Bilder: Erich Rieder und Vereinsarchiv

Rund 40 Mitglieder unseres Vereins fanden sich zum Treffpunkt Metzgerei Konrad Mayer in Amerbach ein um frohgelaunt bei herrlichem Sonnenschein ins Ries mit dem Ziel zur Kirche Peter und Paul, Holzkirchen, zu wandern. Entlang am Bachlauf der gemeindlichen Flurgrenze von Amerbach und Fessenheim erreichten wir als Zwischenstation zur kleinen Rast den Gebetsstock am Wald der Nachbargemeinde Wechingen. Über Muttenau und Speckbrodi führte uns der Weg zur Kirche Peter und Paul, die rund 500 Meter östlich außerhalb von Holzkirchen liegt.
Kirchenvorstand Gerhard Beck begrüßte die Wandergruppe am Eingangstor des Kirchenhofes und wirkte als Kirchenführer. Auf Grund der laufenden Kirchensanierung des Gotteshauses bedurfte es einer Sondererlaubnis um die Kirche zu betreten. An einigen Stellen des Langhauses der Kirche haben sich Putzteile der Decke gelöst, und zwingender Handlungsbedarf für die Generalsanierung ist gegeben.

Auf die Frage der Besucher, warum steht die Kirche des Dorfes Holzkirchen 500 Meter östlich abseits im Wiesental der Wörnitz, auf einem der wenigen hochwasserfreien Plätze, gibt es verschiedene Auslegungen. Gerhard Beck meinte, dass die Nachforschungen auf eine reiche Geschichte des heute kleinen, in früherer Zeit jedoch im Ries nicht unbedeutenden Holz-kirchen stieß. Schon der Name weist darauf, dass es sich um einen Ort kirchlichen Ursprungs handelt, obwohl viele Funde in der Holzkirchner Flur eine vorchristliche Besiedlung des Gebietes nachweist.

Die Entstehung des Ortes Holzkirchen fällt in die Zeit der Besetzung des Rieses durch die fränkische Großmacht in der Mitte des 7. Jahrhunderts. Als fränkisches Königsgut war er einer der Rieser Stützpunkte in der Verwaltung des eroberten Landes.
Den ersten christlichen Hinweis auf den Ort ergab sich in einer fuldischen Reisebeschreibung des Mönches Rudolph aus dem Jahre 836. So wird von einem Reliquienzug von Solnhofen nach Fulda berichtet. Nach den Aufzeichnungen, so Gerhard Beck, soll die Reisegruppe mit dem Mönch Rudolph am Ort Holzkirchen in Alemanien Rast gehalten haben. In der Beschreibung ist von einem „nicht sehr großen Bethaus“ (non grande oratorium) die Rede und von einer großen Menschenmenge, die das Kirchlein nicht fassen konnte.
Gerhard Beck, der auch Erster Vorsitzender der Rieser Kulturtage e.V. ist, führte weiter aus, dass die Grundmauern des heutigen Gotteshauses aus dem 12. Jahrhundert stammen. Über die Entwicklung der Gemeinde im frühen Mittelalter ist kaum etwas bekannt.

Am 16. Mai 1418 wurde von Kaiser Sigismund I urkundlich das Marktrecht mit einem Wochenmarkt und vier Jahrmärkten dem Ort Holzkirchen bestätigt. Dieses Marktrecht wurde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ausgeübt. In der Urkunde ist Holzkirchen als „Stetlin“ (kleine Stadt) bezeichnet. Mit dem sogenannten „Halsgericht“ übte es die Gerichtsbarkeit
im Gebiet des Oberamtes Alerheim aus. Die letzte Hinrichtung in Holzkirchen wurde im Jahre 1742 vollzogen.

Glaubensflüchtlinge aus dem „Ländlein ober der Enns“ (Oberösterreich) die die Gegenreformation aus ihrer Heimat vertrieb, füllten die Bevölkerungslücken verursacht vom 30jährigen Krieg teilweise wieder auf. Unter 58 Trauungen, die von 1642 -1674 in den Holzkirchner-Kirchenbüchern registriert sind, befinden sich 14 „Emigranten-Hochzeiten“.

Um 1700 wurde das Gotteshaus an der ursprünglichen Stelle in seiner heutigen Gestalt wieder aufgebaut. Kanzel, Taufstein, Empore und Chorgestühl sind bis heute aus dieser Zeit erhalten geblieben. Zwei Holzplastiken einer Kreuzigungsgruppe, Maria und Johannes darstellend, wurden bei einem Einbruch in die Kirche im November 1979 gestohlen.
In einer vollständigen Innenrestaurierung in den Jahren 1978/79 gelang der Versuch, das Gotteshaus in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Der Wemdinger Künstler und Bildhauer Johannes Engelhardt hat den Altar in Holzausführung gestaltet.

Gerhard Beck, zitierte aus den gefassten Archivunterlagen von RA Hermann Greiner, dass die 300 Seelen-Gemeinde, zu der seit Urzeiten der Weiler Speckbrodi gehört, in den Nachkriegsjahren starke Veränderungen in der Gemeindestruktur erfuhr. Das früher fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt und konfessionell einheitliche Dorf mit seinen seit vielen Jahrhunderten überkommenen Sitten und Ordnungen besteht so nicht mehr. Viele Landwirte bewirtschaften ihr Land nur mehr nebenberuflich und der größte Teil der jungen Generation sind zwischenzeitlich Berufspendler innerhalb der Riesregion.

Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte mit bewegten Worten Herrn Gerhard Beck für seine inhaltsreiche Kirchenführung, wünschte ihm und der Kirchengemeinde ein gutes Gelingen bei der großen Herausforderung der umfangreichen Kirchengebäudesanierung und der Restaurierung von Chor und Langhaus der Kirche.

Diakon Werner Appl sprach das Geistliche Wort und mit dem angestimmten Kirchenlied Großer Gott wir loben Dich, endete die geistliche Einkehr in der Dorfkirche Peter und Paul.
Nun ging es über zum geselligen Teil im Gasthaus „Zur Krone“, Inhaber Fritz Fälschle.
Bei einem frisch gezapften Bier und einer Rieser Brotzeit fanden die 40 Teilnehmer zu einem „Wir-Gefühl“. Gerhard Schneid spielte mit seiner Steyrischen Musi auf. So fand ein interessanter Wander- und Kulturnachmittag ein harmonisches Ende.


 

29.02.2024 – Der „geschenkte Tag“ in der Gaststätte „Zur Wallfahrt“

Zwischen überlieferten Bräuchen und Erzählungen 

Pressebericht von Nicolas Bumba – Bilder: Nicolas Bumba und Vereinsarchiv

Der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding begeht den 29. Februar als „geschenkten Tag“. Bezirksheimatpfleger Christoph Lang referierte über Bräuche und deren Herkunft.

Alle vier Jahre wird der 29. Februar in Wemding auf besondere Art und Weise begangen. Der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding veranstaltet an diesem zusätzlichen Tag im Schaltjahr eine große Mittagsveranstaltung, die als „geschenkter Tag“ gefeiert wird. Nahm diese Veranstaltung im Jahr 2016 ihre erste Auflage, ist die Mittagsgesellschaft alle vier Jahre nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender des örtlichen Krankenpflegevereins wegzudenken. Über 160 Gäste aus der gesamten städtischen Bevölkerung nahmen erneut am geschenkten Tag teil.

In seiner Begrüßung erinnerte Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel an die vergangene Veranstaltung zum geschenkten Tag im Jahr 2020. Die damalige Mittagsgesellschaft, an der ebenfalls über 150 Personen teilnahmen, war die letzte öffentliche Veranstaltung in der Fuchsienstadt, bevor die Corona-Pandemie über zwei Jahre hinweg jegliche öffentliche Veranstaltung aus dem Jahreskalender verbannte. Damals erlebten die Gäste noch unbeschwerte Stunden, schien die Corona-Pandemie doch weit weg. Niemand dachte damals daran, dass kurze Zeit später das gesamte öffentliche Leben mit Lockdowns außer Kraft gesetzt werden würde. Hänsel spiegelte die Corona-Pandemie bewusst in seiner Begrüßung wider, da die Pandemie im Zeitraum 2020 bis 2022 besonders für die Senioren eine besondere Herausforderung im Leben darstellte. „Die Gesellschaft befand sich im Hausarrest“ und wurde der Vereinsamung überlassen, stellte Gottfried Hänsel fest. Er sei glücklich, dass die Pandemie weitgehend überwunden wurde und zwischenzeitlich mit dem 350-jähren Kirchweihfest des Wemdinger Karmelklosters sowie mit dem Schäfflertanz wieder große gesellschaftliche Veranstaltungen in Wemding durchgeführt werden konnten. Die große Resonanz an der diesjährigen Veranstaltung zeige eindrucksvoll das hohe Interesse, diesen besonderen Tag gemeinsam zu begehen. Der 29. Februar stelle in Wemding mittlerweile einen eigenen „Staatsfeiertag“ dar, da dieser zusätzliche Tag in der gesamten Region kaum im Rahmen einer vergleichbaren Veranstaltung gewürdigt werde.

Dieses Jahr gelang es Gottfried Hänsel den schwäbischen Bezirksheimatpfleger Christoph Lang für einen Impulsvortrag zu gewinnen. Christoph Lang referierte über das Thema „Regionale Bräuche bestimmen Jahreslauf und Lebenslauf“. Zunächst erläuterte Lang die Begriffsbestimmung eines Brauchs. Demnach weisen Bräuche eine Regelmäßigkeit und Wiederkehr auf, die von Menschen ausgeübt werden (Brauchträger). Zudem kennzeichnen sich Bräuche durch spezifische Formen, einem Anfang sowie einem Ende. Bräuche können grundsätzlich in allgemeine Bräuche, die überall gleich sind, sowie individuelle Bräuche unterschieden werden. Dabei stellte Christoph Lang fest, dass die meisten Bräuche im Jahreslauf auf einen religiösen Ursprung zurückgehen und sich im Laufe der Zeit auch bei ihrer Ausübung gewandelt haben. Am Beispiel des heiligen Bischof Nikolaus stellte Lang den Veränderungsprozess des Brauches vor. Während im Mittelalter ausschließlich der heilige Nikolaus die Geschenke brachte, wurde im Zuge der Reformation und der damit einhergehenden Ablehnung der Heiligenverehrung die Bescherung auf Weihnachten verlegt. Ebenso kam Knecht Ruprecht als Begleiter des Bischofs Nikolaus erst im Laufe des Spätmittelalters hinzu. Viele religiösen Bräuche wurden jedoch auch während der NS-Zeit umgewandelt und auf einen vermeintlichen germanischen Ursprung zurückgeführt, damit sämtliche christlichen Ursprünge geleugnet werden konnten. So wurde der religiöse Ursprung des Erntedankfestes während der NS-Zeit kurzerhand aus ideologischen Gründen in ein „Symbol germanischen Geistes“ umgewidmet.

Bei den individuellen Bräuchen handelt es sich vornehmlich um Bräuche, die einen reinen Ortsbezug aufweisen oder persönlich im Lebenslauf jedes Menschen zu Tage treten (Taufe, Hochzeit, Beerdigung). Nachdem der geschenkte Tag des Vereins für ambulante Krankenpflege mittlerweile dreimal durchgeführt wurde und einen festen Handlungsablauf vorweise, könne laut Christoph Lang auch hier von einem individuellen Vereinsbrauch gesprochen werden. Bürgermeister Dr. Martin Drexler, der ebenfalls an der Veranstaltung zugegen war, versprach, dass beim nächsten geschenkten Tag im Jahre 2028 eine Beflaggung am Rathaus vorgenommen werde um den Charakter des besonderen Tages für die Stadt Wemding zu unterstreichen.

Wemdings Stadtpfarrer Wolfgang Gebert zeigte sich in seinem Grußwort von den zahlreichen schwäbischen Bräuchen sehr begeistert. Gerade auch der religiöse Ursprung zahlreicher Bräuche veranschauliche eindrucksvoll, dass Bräuche Zeichen des Glaubens seien. Diese Bräuche würden den Glauben auch für das Volk verständlich machen, damit der Glaube auch zuhause gelebt werden könne. Gebert rief die Gäste auch dazu auf, religiöse Bräuche zuhause auch weiterhin mit Leben auszufüllen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

Nachdenkliche Geschichten, heitere Erzählungen sowie schwungvolle musikalische Stücke durch die Big Band der Anton-Jaumann-Realschule Wemding sorgten dafür, dass viele Gäste bis weit in den Nachmittag hinein zusammensaßen und den geschenkten Tag so verbrachten, wie es Gottfried Hänsel in seiner Begrüßung erklärt hatte – als einen eigenen Staatsfeiertag in Wemding.




 

12.02.2024 – Faschingsveranstaltung der Seniorengymnastik-Gruppen
                            am Rosenmontag  im „Gasthaus Krone“


(Foto: Josef Stenzenberger)

Pünktlich konnte Gerhard Schneid um 14 Uhr mit einem Begrüßungsstück auf seinem Akkordeon diesen Nachmittag eröffnen. Hierzu hatten die Übungsleiterinnen in den Gymnastikstunden eingeladen. Mit Helau-Hela-Gymnastika begrüßte Irmgard Hoinle die gutgelaunten
Gäste für ein paar fröhliche Stunden. Ein besonderer Willkommensgruß galt der ehemaligen Übungsleiterin Emmi Kilg. Mit der Melodie „dort oben auf´m Berg – (Text eigene Dichtung) sangen alle Holla di hio Holla di ho. Da die Tanzrunde ohne Beteiligung über die Bühne ging, wurde eine Schunkelrunde eingelegt. Ein Schachspiel der besonderen Art mit Einem der es kann und dem Anderen der keine Ahnung hat. Tobias: Irmgard Hoinle und Philip: Peter Blessin.
Phillip hat wirklich keinen Schimmer wie es geht. Stellt alles völlig falsch auf macht nur dumme Bemerkungen. Wenn der Bauer das Pferd schlägt will er es dem Tierschutzbund melden, der Turm ist zur Aussicht da und wenn Tobias am Zug ist macht er pft, pft, pft. Tobias gibt auf, das hat wirklich keinen Zweck.
Nach einer Schunkelrunde folgt das Lied „ 3 Chinesen mit dem Kontrabass“ – Drei-Dra-Dre- Dri-Dro-Drau-Dru.
In einem Laden für Dessous wollte Rosi Wiedmann ein heißes Höschen kaufen, jedoch alles was man ihr zeigte war nicht das Richtige für den Winter. Liebestöter hatten sie nicht. In ihrer Verzweiflung blieb ihr nichts anderes übrig als sowas selbst zu nähen und das war mit Abstand der Hammer. Mit  einem riesen Applaus wurde diese Arbeit belohnt.
Wir sind alle über 60, war ein Regelwerk für Menschen wie sie sich in diesem Alter orientieren könnten. Es geht ums Essen und Trinken, Verhalten im Alter, Freunde und Bekannte, wichtige Aktivitäten, den Onkel Doktor nicht vergessen immer positiv bleiben und hoffen auf das Beste! Vorgetragen von Peter Blessin.
Emi Kilg ließ es sich nicht nehmen zu diesem Nachmittag etwas beizutragen. In einer WG taten sich drei Damen zusammen. Mit 60 gingen sie zum Feiern in die Krone. Weil es ihnen so gut gefiel, wurde es mit 70 und 80 wiederholt. Allerdings mit 90 kam bei allen die Aussage – da waren wir noch nie!
Ebenfalls von Emi Kilg: Ich freue mich das ich eine Alte bin. Eine Darstellung von jung bis alt. Zum Schluss noch ein Beitrag von Irmgard Hoinle.
Der Strafzettel: Ein Polizist steht bei einem Auto; ein Ehepaar stellt sich dazu und pöbelt ihn an. Der Beamte schreibt einen Strafzettel. Auf mehrere dumme Bemerkungen kommen schon einige Strafzettel zusammen. Das war den beiden egal denn sie waren ja mit dem Bus hier.
Zum Ende dieses schönen Nachmittags bedankte sich Irmgard Hoinle beim Kronenwirt, dem Musikant Gerhard Schneid und allen Anwesenden für die schönen Stunden.


 

13.01.2024 –  Winterwanderung ins Frankenland zur Nachbargemeinde Polsingen                                           

30 Mitglieder des Vereins für ambulante Krankenpflege Wemding besuchten bei ihrer Winterwanderung am Samstag, den 13. Januar 2024 die fränkische Nachbargemeinde Polsingen und die Diakoneo Behinderteneinrichtung Polsingen. Nach einer erlebnisreichen Wanderung durch Wald und Flur mit Überschreitung der Bezirksgrenze Schwaben und Mittelfranken wurden wir vom 1. Bürgermeister Heinz Meyer und Frau Margit Schmutterer von der Heimleitung in der Diakoneo Kirche „Zum Guten Hirten“ begrüßt.


              Fotos: Wilhelm Zech

Bürgermeister Heinz Meyer betrachtete bei seinem Impulsbeitrag das pulsierende Leben der Großgemeinde Polsingen mit den weiteren Ortsteilen Döckingen, Ursheim und Trendl. Polsingen ist zum einen in der Hahnenkammregion südliches Altmühltal-Franken integriert und führt mit den Nachbargemeinden Markt Heidenheim und Westheim eine kommunale Partnerschaft, aber es bestehen traditionell beste grenzüberschneidende wirtschaftliche wie auch gesellschaftliche gute Beziehungen ins Schwabenland zu den Städten Wemding und Oettingen. Ein sehr reger wirtschaftlicher Austausch besteht zur Nachbarschaft nach Wemding. Viele Arbeitnehmer aus der Großgemeinde Polsingen haben ihren Arbeitsplatz bei den Industriebetrieben und Mittelstands-betrieben in Wemding. Auch die Kinder besuchen seit Bestehen der Realschule in Wemding diese weiterführende allgemeinbildende Schule.

Die vier Ortsteile der Großgemeinde sind nach wie vor landwirtschaftlich geprägt, wobei auch qualifizierte Handwerksbetriebe vor allem angesiedelt im Baugewerbe sich als leistungsfähig darstellen und zum handwerklichen Arbeitsplatzangebot vor Ort beitragen. Aber gut die Hälfte der Arbeitnehmer haben ihren Arbeitsplatz in Wemding und in Oettingen. Diese kurzen Pendlerwege von wenigen Kilometern ersparen den Arbeitnehmern Zeit und Kosten.
Natürlich gingen Bürgermeister Heinz Meyer sowie Frau Margit Schmutterer bei ihren Ausführungen auf das Sozialwerk Diakoneo Polsingen ein. 185 Heimbewohner weist die Behinderteneinrichtung Polsingen auf und dazu kommen noch viele Tagesbetreute aus den ausgegliederten dezentralen Wohnbereichen der Diakoneo-Wohnen Oettingen-Gunzenhausen-Dinkelsbühl-Merkendorf und Muhr am See hinzu. Auch in Wemding wohnen 20 Tagesbetreute, die auf Grund ihrer Selbständigkeit angemietete Wohnungen eigenständig führen.

Eine großartige Ergänzung zu den Heimen in Polsingen zählen die Diakoneo-Werkstätten. Sie bieten den 110 Menschen mit Behinderung halb- oder ganztags Beschäftigung an. Ein Ziel der Förderstätte Polsingen ist es auch, Menschen mit einem hohen Hilfe- und Unterstützungsbedarf so zu helfen, dass sie langfristig dazu befähigt werden, in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
Deshalb steht die Förderstätte in engem Kontakt zur Werkstatt und bietet neben der Familie oder Wohngruppe einen weiteren Raum für soziale Kontakte und Beziehungen.

In jeder Gruppe werden sechs bis acht Menschen mit Behinderung betreut und gefördert, gab uns Frau Margit Schmutterer dazu Aufschluss. Die tägliche Betreuungszeit ist ganztags oder halbtags möglich. Auch externe Beschäftigte (Menschen mit Behinderung, die zuhause leben) sind herzlich willkommen. Die Beschäftigten jeder Gruppe werden von jeweils zwei bis drei qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern intensiv betreut. Diese hier tätigen fachlich bestens geschulten Mitarbeiter kommen auch zum Teil aus der schwäbischen Nachbarschaft (Wemding, Laub, Fessenheim, Wechingen, Alerheim, Wolferstadt, Otting und Megesheim).

Heilerziehungspflegerin Beate Zimmermann beschreibt Ihren Berufseinsatz bei der „Diakoneo Offene Hilfen“ mit den Worten:
„Ich sehe mich als Alltagscoach und bin für den ganzen Menschen da“.

Erster Vorsitzender Gottfried Hänsel hob bei seinen Dankesworten die langjährige kooperative und freundschaftlich gelebte Zusammenarbeit mit der Gemeinde Polsingen, dem Ersten Bürgermeister Heinz Meyer und dem Gemeinderat hervor. Dies gelte in gleicher Weise und mit großer Wertschätzung der Heimleitung der Diakoneo Frau Roswitha Fingerhut, Frau Margit Schmutterer und Werkstättenleiter Robert Steinberger. Er schätze sehr das über Jahrzehnte erfahrene gewachsene Vertrauensverhältnis, sei dies bei der Spendenunterstützung des Schulfördervereins Anton-Jaumann-Realschule Wemding oder für die nachhaltige Förderung des Bahnhaltes Otting-Weilheim, für den gewährten Bauzuschuss am Bahnhof sowie den jährlichen Kostenanteil für den Bahnhofunterhalt durch die Gemeinde Polsingen.
Nach diesen detaillierten Informationen zur Großgemeinde Polsingen und dem Diakoneo Standort Polsingen ging die Wandergruppe zur Einkehr ins Gasthaus “Schwarzer Adler“ der Familie Kowal. Bei einer guten Brotzeit waren die Strapazen der Wanderung und die befürchtete Begegnung mit „den Wölfen von Sandbrunn“ bald vergessen. Der erlebnisreiche Nachmittag klang mit Musik und Gesang aus. Gerhard Schneid spielte auf der Steierischen Musi zünftig auf.