Aus dem Vereinsleben

21.03.2025 – 85. Geburtstag von Frau Emmi Kilg

Anlässlich des 85. Geburtstags unserer Ehrenvorsitzenden Frau Emmi Kilg überbrachten erster Vorsitzender Gottfried Hänsel  und dessen Stellvertreter Wilhelm Zech die Grüße des Vereins (Bild: Vereinsarchiv).


 

08.03.2025 – Winterwanderung nach Huisheim



                                                                                                                  (Bilder: Vereinsarchiv)
Bericht folgt!


 

14.02.2025 – Altstadtspaziergang mit Gesellschaftstag zum Valentinstag

Gut 40 Mitglieder und Freunde fanden sich trotz Kälte zum Altstadtspaziergang am Treffpunkt Kapuzineranlage ein. Unser erstes Ziel war das ehemalige Landgerichtsgebäude, Mangoldstraße 6. Besitzerin Frau Holzinger-Hilt begrüßte die „Altstadterkundler“ und so wurde die Baugeschichte wie auch Nutzung des ehrwürdigen ehemaligen Behördengebäudes in Erinnerung gebracht.
Die Hauschronik berichtet über die Jahrhunderte von einem häufigen Besitzerwechsel.
Das Haus war lange Zeit im Besitz der Bürgermeisterfamilien Lang, Fischer und Schneid. Dieser Privatbesitz erstreckte sich im 16., 17. sowie im 18. Jahrhundert. Auch die Stadt Wemding erwarb mehrmals das stattliche Gebäude und vermietete dies zur Nutzung an
die örtlichen staatlichen Behörden.

In der Besitzerliste taucht auch Joseph Meyer, Badbesitzer und Lammwirt im Jahre 1830 auf. Nach kurzer Zeit verkaufte Meyer seine Immobilie an den Staatsärar, und dieser nahm als Mieter die staatliche Forstverwaltung auf.

Im Jahre 1834 kaufte die Stadt Wemding die Liegenschaft in bester Altstadtlage und übergab das Gebäude dem Staat zur Nutzung als Landgerichtsgebäude. Voraus ging das Bittgesuch der Stadt um Wiedererrichtung des an das Landgericht Monheim abgegebene Pflegegericht Wemding. Der Rat bat um einen Ersatz und Bewilligung eines Landgerichts Wemding. Die Stadt erbot sich, hierfür das erforderliche Gebäude und den Landrichter zu stellen und den Transport der Akten selbst zu übernehmen.

Es wurde nachstehender allerhöchster Bescheid erlassen: „Seine königliche Majestät vermöge allerhöchsten Reskripes vom 26. August 1834 in Rücksicht auf die große Ausdehnung des Landgerichtes Monheim zur Erleichterung der Gerichtsassen und zur Beförderung der Amtsgeschäfte den Wünschen und Anträgen des Landrates des Rezatkreises entsprechend allergnädigst zu genehmigen geruht, dass einige Bestandteile von dem Landgericht Monheim getrennt und hieraus ein eigenes auch mit der Kriminalgerichtsbarkeit versehenes Landgericht zweiter Klasse unter dem Namen Landgericht Wemding errichtet werde, das seinen Sitz in der Stadt Wemding und aus den Landgemeinden Amerbach, Fünfstetten, Gosheim, Hagau, Huisheim, Laub, Nußbühl, Otting, Ronheim, Wolferstadt und Zwerchstraß bestehe. Einbezogen werden auch die unmittelbaren kgl. Landgerichtssassen, die sich in den verschiedenen Gemeinden der Herrschaftsgerichte Oettingen befinden, jedoch bisher zum Landgericht Monheim gerichtsbar waren.

Ab 11. Oktober 1834 wurden ernannt als Kgl. Landrichter Josef Florian von Dal`Armi, Als Aktuar Dr. Ulrich Baumann, bisher in Monheim, als Gerichtsdiener Franz Fuchs von Mühlhausen und als Gerichtsarzt Dr. Heßler.

Am 2. Juni 1835 kam Leonhard Josef Bayer aus Kaltenbrunn als kgl. Advokat nach Wemding.
Der Stadtmagistrat versäumte nicht am 16. November 1834 eine Dankadresse an Sr. Kgl. Majestät zu übersenden. Die Herren Beamten des neuen Landgerichts wurden dann am 15. Januar 1835 durch den Kgl. Regierungskommissar Manz feierlich installiert in Anwesenheit der betr. Geistlichkeit, des Magistrats, der Gemeindevorsteher, der Lehrer etc..

Nur wenige Jahrzehnte wirkte das Landgericht Wemding. Schon im Jahre 1862 wurde das Amt aufgelöst und dem Landgericht Monheim zugeschlagen. Das Staatliche Forstamt behielt weiterhin im Gebäude seinen Dienstsitz. Dem jeweiligen Förster wurde eine Dienstwohnung im Amtsgebäude überlassen und weitere Vermietungen bestanden.
Nach dem II. Weltkrieg wurden 13 Mietparteien in die Mangoldstraße 6 eingewiesen, um der großen bestehenden Wohnungsnot am Ort zu lindern.

Wegen der erheblichen Unterhaltskosten des Gebäudes trennte sich der Freistaat Bayern Ende der 50er Jahre von der Liegenschaft. Ernst Holzinger sen. erhielt den Kaufzuschlag und als Verkaufspreis musste er für das Staatliche Forstamt in der Hubertusstraße ein neues Haus bauen.

Frau Holzinger-Hilt ging in ihren Ausführungen auf die jüngste Geschichte ein.
Sie berichtete davon, dass ihr Großvater Ernst Holzinger nach Kauf der Immobilie um-fangreiche Sanierungen an „Dach und Fach“ vornahm. Im Erdgeschoß sowie im I. Stockwerk wurden bauliche Veränderungen umgesetzt und es entstanden letztlich für die damalige Zeit attraktive Geschäftsräume. Im Jahre 1960 wurde das Textilfachgeschäft eröffnet und es ergab sich sehr rasch ein gute Kundenzuspruch. Als versierter Textilkaufmann konnte Ernst Holzinger Senior sowie sein Sohn Ernst Holzinger und später in der dritten Generation Helga Holzinger-Hilt das Textilfachgeschäft erfolgreich führen.

Vorsitzender Gottfried Hänsel bedankte sich bei Frau Helga Holzinger-Hilt für die gewährte Gastfreundschaft und wünschte Familie Holzinger-Hilt für viele weitere Generationen im Hause Mangoldstraße 6 Glück und Freude.

Nach Spaziergang und Station im ehemaligen Landgericht Wemding und Textilhaus Holzinger fanden sich die „Stadterkundler“ gerne im Gasthaus „Zur Ente“ ein.

Die gesellige Stimmung ließ nicht lange auf sich warten, nachdem 2. Vorstand Wilhelm Zech für beste musikalische Unterhaltung durch Auflegen von Schallplatten aus früherer Zeit sorgte. So kamen die Hits aus früheren Zeiten zur Geltung, wie:
„17 Jahre blondes Haar, Tanze mit mir in den Morgen, Heisser Sand, Zwei Mädchen aus Germany und mit 17 hat man noch Träume.“

Nach Programmansage war ein Eintauchen in die Zeitepoche in Wemding nach dem Krieg, dem Aufblühen des Wirtschaftswunders Ende der fünfziger Jahre sowie den sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Veränderungen angekündigt.

Markant war der Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen von rund 2000 Neubürgern in Wemding. Dies führte zunächst schon zu einem gemeinsamen Leben auf engsten Wohnverhältnissen, bedenke man, dass der damalige Wohngebäudebestand – gemessen zu heute in Wemding – ein Drittel betrug. Dies stellte für Bürgermeister Otto Bruckmeir und ab 1948 für Bürgermeister Engelbert Bayr eine Herkulesaufgabe dar. Sie mussten die Besitzenden einschränken, um den Ankommenden notwendigen Wohnraum zu geben. Anzuführen ist hier das kreative und soziale Wirken von Walter Thum, der mit einer gegründeten Handwerksgenossenschaft Flüchtlingen einen Berufsneuanfang eröffnete.

Wemding war als Ackerbürgerstadt geprägt und wies über 200 mittlere und in der Vielzahl kleinere landwirtschaftliche Hofstellen auf. Vielfach gab es zur Landwirtschaft noch die Kombination eines Handwerks hinzu, um den Nährstand für die Familie sichern zu können.
Zum Beispiel führten Bäcker, Schmiede, Gastwirte, Schreiner, Sattler und Wanger noch eine kleine Landwirtschaft dazu.

Der Land- und Viehhandel war für die ländlich geprägte Stadt Wemding von hoher Bedeutung. Die Landwirte aus den Nachbarorten wie auch aus Wemding benötigten im Frühjahr Saatgut und suchten nach Einbringung der Ernte einen guten Verkaufspreis.
Die Landhändler am Ort waren Franz Pausch, Andreas Zech, Jakob Wenninger und die örtliche Baywa mit ihrem Aufkäufer Lamm.
Auch der Viehhandel hatte in Wemding Tradition und die Viehkaufleute Löfflad, Lutz, Wagner Erwin Kilg, Otto Kilg und Matthäus Kilg verbrachten den erworbenen Viehbestand zum Bahnhof und per Zug ging es zum Schlachthof nach Stuttgart und Augsburg.
Mit zu erwähnen ist natürlich der wöchentliche Schweineferkelmarkt „Am Saumarkt“ (entlang der Weißenbachstraße) sowie der Taubenmarkt an der oberen Weißenbachstraße.

Sehr wohl gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wemding klassische Geschäfte mit den Branchen Textil, Schuhe, Lebensmittelsortiment, Drogerie, Haushaltswaren, Kurzwaren, Devotionalien, Gastronomie und natürlich Handwerksbetriebe Vollerwerb wie Schreiner, Schlosser, Metzger, Uhrmacher, Glaser, Elektriker, Zimmerer, Schmied, Sägewerk und Baumeister.

Der 13. im Monatskalender wies damals wie heute eine besondere Bedeutung auf.
„Am Fatimatag“ kamen einst viele Pilger aus der nahen wie auch weiteren Region zum
Gottesdienst in die Wallfahrtskirche „Maria Brünnlein zum Trost“. Mit acht Buden waren
die Wemdinger Devotionalienhändler (Zech, Kaus, Wenger, Weißgerber-Batzenbäck sowie Trollmann) nahe der Wallfahrtskirche positioniert und boten Rosenkränze, Heiligenfiguren, Kreuze und Andenken sowie Eis an. Nicht nur die Gaststätte „Zur Wallfahrt“ wurde von den vielen Wallfahrern aufgesucht, sondern auch die Wemdinger Gastwirte hatten reichlich Mittagsgäste.
Die Pilger nutzten den Nachmittag am Fatimatag für einen Stadtbesuch, um dort in den Geschäften für den täglichen Bedarf einzukaufen. Deshalb war der Einzelhandel auf den
13. im Monat fokussiert.
Für die Wallfahrer aus der Umgebung war dies ein zusätzlicher freier Tag, ja ein Feiertag,
um sich von der harten Arbeit der Landwirtschaft kurz zu erholen.

Der Wandel der Zeit erreichte auch Wemding und für die Arbeitssuchenden war es ein Hoffnungsschimmer, dass Ende der 40er Jahre (1948/1949) die Betriebsansiedlung der Textilwerke mit Fabrikant Dr. Emil Kreibich im ehemaligen Sägewerksareal Schneider (heutiger Betriebsstandort VALEO) gelang. Schon vor dem II. Weltkrieg führte Dr. Emil Kreibich in seiner Heimat in Schluckenau ein Textilwerk mit Schwerpunkt Weberei und Spinnerei. Er konnte einen Teil seiner mechanischen Webstühle rechtzeitig nach Bayern verlagern und nach seiner getroffenen „Standortwahl Wemding“ einen Neustart als Fabrikant wagen. Bis zu 600 Beschäftigte (Weber, Textilarbeiter und Hilfskräfte) fanden in den Werkshallen einen festen Arbeitsplatz.

Die breite Bürgerschaft in vielen Orten und so auch in Wemding spürte jedes folgende Jahr nach der Währungsreform 1948 eine wirtschaftliche Lebensverbesserung. Mit bescheidenem und wachsendem Einkommen konnten sich die Familien zumindest satt essen und einmal in der Woche gab es einen Sonntagsbraten.

In dieser Zeitepoche (1948 – 1970) bot das wachsende örtliche Busunternehmen Osterrieder für die Arbeitnehmer Busse zur wöchentlichen Anfahrt und Heimfahrt nach Stuttgart an, hinzu kamen die täglichen Arbeiterbusse zu den größeren Nachbarstädten Nördlingen und Donauwörth. Auch tägliche Werkbuslinien wurden eingesetzt, um das Unternehmen Schwarzkopf oder Werk Grundig, Georgensgmünd in der Nähe von Spalt anzufahren.

Die Druckerei Appl nahm an Bedeutung zu und der Gründungsstandort am Marktplatz bot der Eigentümerin Amalia Appl kein Entwicklungspotential mehr. Deshalb entschied sie sich zusammen mit Sohn Georg Heinrich Appl – zwischenzeitlich Miteigentümer – Mitte der 50er Jahre für eine Verlagerung des Betriebsstandortes an den Klosterweg. Schnell wuchs damals die Belegschaft auf 50 Mitarbeiter. Bruder Werner Appl und seine Gattin Roswitha übernahm das Schreibwarengeschäft und gliederte dazu das Schuhfachgeschäft mit breitem Sortiment.

Dieser wirtschaftliche Umbruch vom Agrarstaat zum breiteren Arbeitsplatzangebot durch Werkansiedelungen im ländlichen Raum oder der vermehrte Bedarf im Dienstleistungs-segment führte zu sicheren Einkünften der Arbeitnehmer in Wemding und der Region.
Die örtliche Kaufkraft stieg dadurch an, dies entfachte eine breite Nachfrage um sich die Wünsche für eine bessere Wohnungsausstattung zu erfüllen. Dies kurbelte den Handel
der örtlichen Geschäfte und des Handwerks kräftig an.

Die Zuversicht, sich „etwas mehr leisten zu können“ wuchs und Bürgermeister Engelbert Bayr entschloss sich mit Unterstützung seines Stadtratsgremiums den Siedlungsumgriff „Sandfeldsiedlung“ westlich unterhalb der Harburger Straße planrechtlich auszuweisen und zu erschließen. So wuchs anfangs der 50er Jahre die Siedlung und die ersten Häuser entstanden in der Rottstraße und Trollmannstraße (1950). Wenige Jahre später wohnten in der ersten Siedlung der Stadt ca. 450 Bürger.

Das Fußballwunder von Bern löste in Wemding Begeisterung aus.
Das viele Jahre abhandengekommene Selbstbewusstsein stellte sich bei den Deutschen während der Fußballweltmeisterschaft wieder ein. Als Helmut Rahn beim Finalspiel Ungarn-Deutschland das entscheidende Siegtor gelang, ergriff dieses Freudenerlebnis auch alle Wemdinger, insbesondere die Wemdinger Fußballer (Albert Konrad, Thaddäus Ströbele, Franz Roiderer, Eduard und Siegfried Janscha, Ludwig Lettenbauer, Georg Appl, Siebert, Hans Muschik, Toni Baierl, Trollmann, Berthold Bayer). Auch die Wemdinger Fußballer waren letztlich über Nacht gefühlte „Weltmeister“, deshalb feierten sie mehrere Tage zusammen im damaligen Vereinslokal „Zum Weißen Hahn“ mit ihrem Gastwirt und Fußballer Josef Meyer.

Kapitel „florierender Handel“ brachte zusätzlichen Aufschwung nach Wemding.
Das kleine Wohlstandswunder in Deutschland kam auch in unser Städtchen. Die meist in Familienbesitz geführten Einzelhandelsgeschäfte zeigten sich geschäftstüchtig und sorgten für ein breites Warensortiment. Allen voran gingen die Textilfachgeschäfte Singer, Benedikter, Holzinger, Henkel und später Seefried sowie die Schuhfachgeschäfte Leo Xalter, Appl & Rösch mit Schuhen und Schreibwaren sowie Engelbert Xalter (heute Frau Göttler).

Auch die gut sortierten Haushaltsfachgeschäfte einst Klara Osterrieder, später Fischer Arnold und Thea (Blinder Fischer), Alois Seehuber und Wilhelm Zech führten auswärtige Kunden nach Wemding. Und das einzige Kaufhaus Seefried (Volksmund Seefried-Dreher) wies ein breites Schirm- und Ledersegment sowie Schreibartikel auf. Geschäftsinhaberin Frau Anni Seefried, war eine ausstrahlungskräftige Frau mit sonorer Stimmlage.

Zur Abrundung der Geschäftsvielfalt am Ort ist das Schreibwarengeschäft mit Leihbücherei Therese Hitzler zu nennen. Therese Hitzler war von kleiner Statur und konnte ihr „Hochregal“ nur mit einer schiebbaren Leiter erreichen. Die gut sortierten Schreibartikel fand sie ohne digitale Lagerbuchhaltung in Sekundenschnelle und so zauberte sie aus den Schubfächern die für die Schule notwendige Schreibfeder.

Ein Einkaufserlebnis besonderer Güte war der Besuch in der damaligen Eisenwarenhandlung Handfest und später Burger. Frau Katharina Burger wies einen festen und zufriedenen Kundenstamm auf. Ihre Kunden kamen auch aus dem Ries zu ihr ins Geschäft, weil ihre Kaufwünsche in Nördlingen nicht erfüllbar waren. Meist konnte sie alle Kundenanfragen sicherstellen und war dies nicht möglich, durfte ihr Gatte Hermann eiligst nach Nürnberg zum Großhändler fahren. Als gebürtiger Franke kam ihm diese Besorgungsfahrt sehr gelegen.

Ein exzellentes Fachgeschäft und dies mitten in der Altstadt war die Fachdrogerie von Friedrich Held. Er führte mehr als 200 Artikel in seiner Drogerie, vom offenen Essig und Öl, bis zum Fisch im Fass meist am Freitag und natürlich dem passenden Lippenstift am Samstag für die schönsten Frauen von Wemding.
Nebenan im Hof wirkte sein Bruder Xaver Held, seine Geschäftssparte war der Handel mit Heizkohlen. Die beiden Brüder waren in ihren Wesenszügen und ihrer Lebenseinstellung sehr verschieden. Zu der Hausgemeinschaft Held zählten noch die beiden Schwestern Elisabeth und Emmi. Die Gattin von Friedrich Held konnte diese besondere Lebens-situation nur mit preußischem Akzent bestehen und im Hause Held Gehör finden.

Viele Friseure (früher auch Bader genannt), sorgten für den gekonnten Herren- und Damenhaarschnitt. Wobei die Bader auch kleinere chirurgische Eingriffe vornahmen (Zähne ziehen und Blut schröpfen).
Die Friseur-Salons Emmeram Bscher, Wilhelm Held, Albert Oppel, Hans Hirschbeck, Alois Held und Fritz Lammel hatten die Gabe für jeden „Kopf“ eine schöpferische Vollendung
zu schaffen.

Die beiden ortsansässigen Uhrmacher Karl Im und Anton Dürk waren vom Naturell sehr verschieden. Karl Im zog es gesellschaftlich zu seinen Freunden im Gesangsverein und Anton Dürk war ein leidenschaftlicher Schütze. Nach Geschäftsaufgabe von Karl Im eröffnete Manfred Brenner mit Gattin Marianne in der Mangoldstraße sein Uhrenfachgeschäft.
Bei Anton Dürk übernahm Tochter Lydia Beyle mit ihrem Mann Dieter Beyle das Traditions-Optik-Uhren und Schmuckhaus.

Trinken und Essen hält immer noch Leib und Seele zusammen, dies galt auch in Wemding: .
Mit Kleidern und Schmuck kann man keinen Mittagstisch auftischen, aber in der Auswahl von 16 Lebensmittelgeschäften:
-Feinkost Kilg, Andreas Zech, Karl Weingut, Elisabeth Mayer, Gubi am Marktplatz, Graf, Braun, Weinberger, Laber, Trollmann, Krause Emmi und Heinz, Schmidt Erna, Öhlschläger, Muhm, Osterrieder, Weißgerber, Rosi Seefried.
Acht Bäckereien:
– Weißgerber Josef, Maria Daigeler, Josef Fackler, Franz Schlecht, Rudolf Mühlbauer, Göbel – später Karl Weingut, Hans-Georg Seefried und Wuttich.
Acht Metzgereien:
Josef Schaucher, Carl Ziegelmüller, Eireiner und später Hans Hagenberger, Friedrich Schneider, Pius Veit, Klosterwirt Fackler, Sternwirt Trollmann, Mailänder früher Sartor,
und Hans Wagner.
Bei zwei Molkereien in der Altstadt konnten sich die Hausfrauen mit frischen Lebensmitteln versorgen.

Wo Milch und Honig fließt – da lass dich nieder ….
Ein fester Bestandteil in der Altstadt war die morgendliche Anlieferung der Milchkannen durch die Landwirte aus Wemding, Hagau, Amerbach und Wolferstadt zur Molkerei Mönch
in der Nördlinger Straße. Der Familienbetrieb Mönch produzierte täglich frische Butter, Käse und Sahne. In der Milchhalle war neben dem Einkauf auch der Verzehr der Käsesorten sowie von Milchgetränken möglich.
Im gleichen Gebäude mit eigener Eingangstür hatte Künstlerin Emma Mönch ihr Kunstatelier und sie bot ihre künstlerisch gefassten Stickwerke (Messgewänder und Fahnen) und verzierten Kerzen zum Kauf an.

Einen großen Aufschwung verzeichnete Ende der 50er Jahre Metzgermeister Josef Schaucher, Inhaber des Gasthofes „Zur Sonne“ und Metzgereifachgeschäft.
Mit zwei Köchen war sein Gasthof im Landkreis anerkannt. Dank seiner Qualität nahm ihn der Donauwörther Lebensmittelunternehmer Pröller als Lieferant für seine 100 Gubi-Filialen in Nordschwaben auf. Sein Wurst- und Fleischangebot war in der Region geschätzt. Leider gab es Ende der 80er Jahre ein geschäftliches Ende und die Liegenschaft erwarb zunächst die Augustiner Brauerei Familie Wagner aus München – heute La Fontana.

Auch der Wandel der angestammten Berufe führte zu wirtschaftlichen Veränderungen:
Aus dem Sattler entwickelte sich der Raumausstatter und die ortsansässigen Wanger eigneten sich das Schreinerhandwerk an. Oder gar Adolf Siebert seine Zukunft nicht mehr als Wanger sah, sondern sich als Hersteller von Ski einen regionalen Namen aufbaute.

Der einstige Hufschmied entwickelte sich durch den Einzug des Traktors zum Landmaschinenmechaniker – heute Josef Wenninger in der Langgasse – und der Schlosser erkannte seine Zukunft als Kraftfahrzeugmechaniker. So wurde aus der Schlosserei Leinfelder die VW-Vertragswerkstätte Simon Leinfelder, später Bernd Leinfelder und jetzt Ulrich Leinfelder.

Ein vertrautes Bild gaben nach dem Krieg die Handtankstellen bei Leinfelder in der Weißenbachstraße, Leinfelder in der Nördlinger Straße und Schneid am Marktplatz.
Später kam der Wandel zu den „großen Tankstellen“ wie ESSO – Simon Leinfelder, ARAL – Alois Leinfelder in der Bahnhofstraße, Wüst an der Monheimer Straße, Rösch an der Harburger Straße und Shell – Ralf Richter, Bahnhofstraße.
Nichts ist beständiger als der berufliche Wandel.

Vor 1950 beherrschten die landwirtschaftlichen Fuhrwerke gezogen von Pferden, Ochsen und Kühen die Innerortsstraßen. Dies veränderte sich zusehends. Fremde LKWs fuhren Baustoffe oder Handelsware nach Wemding. Omnibus Osterrieder sorgte für den Pendlerverkehr nach Donauwörth, Nördlingen oder gar nach Stuttgart, Nürnberg und führte Werksverkehre zu Schwarzkopf nach Wassertrüdingen und zu Grundig nach Georgensgmünd aus.

Wer erinnert sich noch, als die heutige Spedition Ludwig Michel in der Webergasse ihren
Kohlenhandel führte, den Expressfrachtdienst vom Bahnhof abholte und die Waren dann örtlich zustellte. Die ersten Lkws parkten noch in der Webergasse. Die weitere Expansion erfolgte dann schon auf dem Areal am Kapuzinergraben. Der nächste Expansionsschritt folgte mit der Gründung der Internationalen Spedition Ludwig Michel. Auch dieser Standort erwies sich bald als zu klein und die große Verlagerung ins Industriegebiet Schwalberholz zeichnete sich ab.

Ein weiteres Fuhrunternehmen wurde von Franz Leinfelder gegründet. Zuerst im Anwesen Bahnhofstraße 2 und nach seiner Heirat mit Maria, geb. Unger erfolgte rasch der Betriebsstandort an der Bahnhofstraße 21 mit Kfz.-Werkstätte und großem LKW-Parkhof.
Sohn Franz Leinfelder vergrößerte das Logistik-Unternehmen und nahm einen weiteren Standortwechsel ins Industriegebiet Schwalberholz vor.

Anton Eireiner einst Landwirt in der Vischergasse und später am Hartlhof begann stufenweise die Selbständigkeit als Brennholzlieferant und Sandabbaubetrieb in der Schwalberheide. Auf Grund der regen Bautätigkeit am Ort war sein Rohstoff „Sand“ sehr gefragt. Sein Sohn Anton erwarb Mitte der 60er Jahre seinen ersten LKW und die Erfolgsgeschichte nahm seinen Lauf.  Heute beschäftigt das regionale Unternehmen gut 80 Mitarbeiter.

Die ausgewiesenen Siedlungen führten zu einer regen Bautätigkeit und das Bauhandwerk
mit den verschiedenen Berufssparten sorgte auch für ein breites Arbeitsplatzangebot.
Das Baugewerbe war in Wemding mit den Baugeschäften Karl Engelhard, Andreas Laber, Manfred und Robert Laber (Bartel) und Norbert und Gertrud Schneid zahlreich vertreten.
Heute besteht das Baugeschäft Peter Schneid mit den weiteren Sparten Fließen und Baustoffhandel an der Bahnhofstraße.

Das erste Elektrogeschäft wurde von Ing. Hammer am Johannisgraben gegründet, später Heinrich Schmidt. In den 50er Jahren kamen weitere Geschäftseröffnungen hinzu:
Franz Langer und später Langer Herbert, Roiderer Franz, Ludwig Meyr, und Gebrüder Lachner Rudolf und Franz Lachner.

Zu Beginn der 50er Jahre sorgten zwei Sägewerke für zugeschnittenes Bauholz. Heute noch besteht das Sägewerk Johann Laber am Standort in der Forellstraße. Neu hinzu kam vor wenigen Jahren eine Zimmerei.
Das Sägewerk Holler, später Jung, an der Bahnhofstraße hatte Bestand bis in die jüngere Geschichte um 1980.

Den größten Sägebetrieb in Wemding betrieb aber Unternehmer Georg Schneider – heutiger Betriebsstandort VALEO. Mitte der 40er Jahre wurde das Sägewerk stillgelegt. Georg Schneider (auch Feierschorsch genannt) war vielseitig als Unternehmer tätig. So gehörte ihm auch das Hotel Birkhahn, war beteiligt an der damaligen Genossenschaftsbrauerei in Oettingen und führte zusammen mit Thea Schneid (Polsinger Weg) eine Schreinerei in Oettingen.

Das Zimmererhandwerk war auch in Wemding existent. Die Zimmerei Zimmermann und später Manfred Pfefferer war über Generationen in der Altstadt vertreten. Neu hinzu kam dann Oskar König und in der Nachfolge sein Sohn Reinhard König. Es war und ist guter Brauch, dass nach Fertigstellung des Rohbaus und des Dachstuhls ein Richtfest (genannt Hebauf) gefeiert wird.
Zur guten Tradition spricht ein Zimmerer oben vom Dachstuhl dem Bauherrn zum gelungenen Werk seinen Glückwunsch aus. Im Anschluss daran lädt der Bauherr die Handwerksleute zum gemeinsamen Festmahl ein.

Das Auto wird dominanter Verkehrsteilnehmer auf den Straßen in Wemding:
Früher hatten nur Fabrikbesitzer, Hausärzte und Tierärzte einen PKW. Da vollzog sich Ende der 50er Jahre ein spürbarer Wandel. Jetzt verfügten die größeren Handwerksbetriebe und Geschäftsinhaber einen PKW (Daimler 180, Borgward, BMW)

Ein markantes Bild ist mir in bester Erinnerung:
Frau Gertrud Binhammer, ausgestattet mit neuestem Hut, schicken Kleid, Lederhandschuhen fährt mit ihrem Opelkapitän kommend von der Hartsteinfabrik zur Altstadt und parkte in der Mangoldstraße ein, um im nahegelegenen Bankhaus (es muss die Volksbank gewesen sein und nicht die Privatbank*) die eingegangenen Tagesschecks der Hartsteinfabrik zur Gutschrift einzureichen.
In Begleitung war ihre Schwester Margret Burtscher und beide sorgen für eine besondere Aura, ja dies hatte absoluten Flair und Stil.
Ihre weitere Schwester, Baronin von Daggenhausen, lebte mit ihrem Gatten Baron Harry
von Daggenhausen im Nebenhaus auf der anderen Seite der Harburger Straße.

(*
Es gab wirklich in Wemding eine Privatbank, die im gemieteten Zimmer im Gasthaus Stern Kundenberatungsgespräche anbot. Dies war das Privatbankhaus Mötzel aus Nördlingen. Bankier Hermann Mötzel war auch häufig im Café Fuchs anzutreffen und war dort gern gesehen.)

Das Wirtschaftswunder kam in Schwung und so konnte sich anfangs der
60er Jahre die Arbeitnehmerschaft sich den Traum vom eigenen Auto erfüllen.

Die Kleinwageninvasion ergriff die Landstraßen, so auch in Wemding. Überall waren VW-Käfer, Lloyd, Goggomobil, Opel Kadett, Isetta-BMW und Glas aus Dingolfing in Wemding unterwegs.
Die Schlittenfahrt im Winter, sei dies am Büchel in der Altstadt, oder von der Robertshöhe aus bis in die Altstadt, oder gar vom Entenkeller über die Harburger Straße bis zum Schneidweg auf Höhe Elektro Franz Langer war endgültig passé.
Auch das Kapitel „Zur Sommerfrische in Wemding“ und Entwicklung zum „Staatlich anerkannten Erholungsort“ fand in der Nostalgiebetrachtung seine Erwähnung.
Schon in den „Goldenen 20er Jahren“ des vorherigen Jahrhunderts warben die Wemdinger Gastwirte in Stuttgarter und Berliner Tageszeitungen. So stellte sich in den Gasthöfen „Zur Krone“, „Zur Ente“ „Birkhahn“, Hotel Meerfräulein oder Gaststätte „Zur Wallfahrt“ eine beachtliche Gästenachfrage ein, um zur Sommerfrische für zwei oder drei Wochen Wemding aufzusuchen. Der idyllisch gelegene Waldsee sowie der nahe gelegene Erholungswald mit „der Schönen Aussicht“ oder „Elisabethen-Ruhe“ dienten den Urlaubern für Kurzweil und Erholung.

Über Generationen, ja Jahrhunderte hinweg war das Kurhaus Wildbad mit den Schwefelwasseranwendungen überregional bekannt. Nach Bau der Eisenbahnstrecke Wemding-Nördlingen (1906) konnten anreisende Gäste am Bahnhalt Wildbad 1,5 km vor Wemding aussteigen und sie wurden mit der Kutsche vom Hotelbetreiber abgeholt.
Um auch Gäste in Wemding die Schwefelwasserkur anbieten zu können, ließ zum Beispiel
der Kronenwirt Schwefelwasser in Fässern zu sich bringen und bot seinen Urlaubern entsprechende Badkuren in den Gästezimmern an.

Dieser doch umsatzstarke Wirtschaftszweig erwachte wieder Ende der 50er Jahre und
der erste ehrenamtliche Fremdenverkehrsdirektor Hans Voitel und später Ernst Theuerkauf versuchten in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsverein und der Stadt mit gezielter Werbung Urlaubsgäste nach Wemding zu akquirieren.
Bürgermeister Theo Knoll und Stadtrat förderten diesen Wirtschaftszweig, vor allem Gastwirte-Sprecher und Stadtrat Sepp Meyer sen. und Rudolf Singer sen. zeigten sich in ihrem Bestreben sehr rührig.
In der nächsten Generation traten ihre Söhne Sepp Meyer und Rudolf Singer im gleichen Eifer an und konnten sehr wohl Erfolge bei der Steigerung der Gästezahl und deren Verweildauer erreichen. Zwischenzeitlich wurde der Vereinsname auf „Lebendiges Wemding“ abgeändert.
Dieser Erfolg beflügelte den Stadtrat 1980 sehr und führte dazu, das damalige Fremden-verkehrsbüro mit Rainer Brand hauptamtlich zu besetzen.

Das Traditionsgasthaus Meerfräulein und späteres Hotel Meerfräulein konnte sich in
„vier Generationen Meyer“ als Hotel und Restaurant regional gut etablieren. Die beiden Küchenmeister Josef Andreas und sein Vater Sepp Meyer beweisen durch ihre konstante Küchenqualität ein ansprechendes Menü-Angebot, was letztlich zu einem breiten Zuspruch im Landkreis führt.
Die Großeltern Sepp Meyer und Else Meyer haben das Gästehaus am Kinostandplatz gebaut und deren Sohn Sepp Meyer und Frau Judith erweiterte die Gastronomie mit dem neu geschaffenen Bräuhaussaal. Nach wie vor führt Familie Meyer in Wemding das Lichtspielhaus und durch umfangreiche Investition in den vergangenen Jahren bietet das Kino den Besuchern eine angenehme Wohlfühlatmosphäre.

Im Reigen der Gastronomiebetriebe nimmt das Gasthaus „Zur Wallfahrt“
mit rund 70 Beschäftigten einen bedeutenden Wirtschaftsrang im Landkreis ein. Dieses Wirtshaus „Zum Wallfahrtswirt“ wird nun in vierter Familiengeneration geführt, und
der heutige Inhaber Alexander Trollmann hat von seinem Vater Paul Trollmann einen Gastronomiebetrieb in hoher Funktionalität übernehmen können. Die Säle und Gastwirtsstuben können bis zu 500 Gäste aufnehmen und dazu kommt noch in der Sommersaison ein Biergarten mit gleicher Kapazität hinzu.
Es dürfte im ganzen Landkreis in der Größe keinen vergleichbaren Gastronomiebetrieb geben.
Unvergessen bleibt mir, dass mein Onkel Wendelin Ritter, (Wallfahrtswirt), täglich mit seinem Pferdewagen zur frühen Morgenstunde nach Wemding fuhr und beim Batzenbäck am Stadeltor in der „Kurzpark-Zone“ sein 1 PS-Fuhrwerk abstellte, um seine Besorgungen
in der Stadt zu erledigen. Er lieferte die zwei Milchkannen in der Molkerei Mönch ab und kaufte beim Beck und Metzger seinen Tagesbedarf für sein Wirtshaus ein.

Hotel Birkhahn – Schieners, „Zur Krone“ Reinhold Birzele; „Zur Ente“ Pius Veit und seit vielen Jahren nun Thomas Veit; und Landhotel „Weißer Hahn“ einst Cilly Meyer und seit gut 20 Jahren Familie Riedel nahmen Urlaubsgäste sowie Geschäftsreisende auf. Über mehrere Generationen weisen diese Gastronomiebetriebe einen konstanten guten Pensionsbestand bis in die jetzige Generation auf.
Birkhahn hat sich mit dem Apfelhof auf Garni-Angebot verändert und die anderen Anbieter leisten neben Übernachtungsangebot auch das gängige Restaurantangebot.

Zum Schluss der Nostalgiebetrachtung „Wie Wemding einst aufblühte“
darf ich noch auf das gesellschaftliche Leben der Bürger eingehen. Die Wemdinger aus der damaligen Zeitschilderung erbrachten unter schwierigeren Bedingungen als wir es uns denken können ihr Tagwerk, um ihren Nährstand und Existenz zu sichern. Sie mussten fleißig arbeiten, ja hart arbeiten; aber sie hatten auch Zeit für die Muse, um den Feierabend gemeinsam mit den Nachbarn auf der Bank vor dem Haus oder auf der Gasse beim Ratsch zu genießen, miteinander zu reden und ihren Abendtrunk sich schmecken zu lassen.
Der geliebte Hoigarta auf der Bank vor der Haustür war im Sommer eine geliebte Tradition.
Dies brachte einen inneren Frieden und viele hatten fast das gleiche Lebenslos. „Zu wenig um im Überfluss zu leben und zu viel um zu sterben.“

Das Gesellschaftsleben Wemdings trugen dominant auf jeden Fall die Stammtische in den Wemdinger Wirtshäusern – Hotel Meerfräulein, Landhotel Weißer Hahn, Zur Ente, Goldenes Kreuz, Zur Krone, Hotel Birkhahn, Café Fuchs, Gasthaus zum Ochsen, Gasthaus Adler,  Restaurant zum Rosenhain – bei.
Bei der ganzen Aufzählung darf das Wirtshaus Traube in der Weißenbachstraße nicht fehlen.
Die Stammtische waren häufig bis auf den letzten Platz besetzt und die Krüge waren meist über den Bierstrich gefüllt. Früher gab es je nach Stand und Vereinszugehörigkeit einen Gesellschaftstag. Der Geistliche Stand, die Freien Berufe, das Lehrerkollegium, die Hand-werksmeister sowie die Gesellen haben sich in ihrem Kreis wiederkehrend im Stammlokal verabredet.

Am Montag traf sich der Geistliche Stand im Goldenen Kreuz, die Bauern fanden sich am Sonntagabend im Gasthof „Zur Krone“ ein und Kolping waren am Sonntag nach der Kirche im Weißen Hahn und ganz früher im Birkhahn. Dagegen verabredeten sich die Hofgutsbesitzer (Krucker, Steigerwald, Schörger, Leonhard, Schmutz) zum Herrentag ins Lamm.

Die Fußballfreunde hatten bei Sieg und Niederlage stets einen Grund zur Einkehr. Früher im Weißen Hahn, dann bei Trollmann im Stern und später bei Trollmann im Ochsen.
Im Hotel Meerfräulein waren die Bürgerschützen zuhause und die Gesangsfreunde kamen zum Vereinskollegen Sepp Meyer zum Abendtrunk nach überstandener Gesangsprobe.
Die Wildschützen waren im Gasthaus „Zur Ente“ heimisch.

Im ganzen Reigen darf natürlich das Café Fuchs nicht fehlen. Das Traditions-Cafè war ein fester Begriff und Bestandteil des Wemdinger Gesellschaftslebens. Die Vielfalt der Gäste
aus Wemding und der weiteren Region sowie die entstandenen Anekdoten könnte mehrere Buchwerke gut füllen. Die Wemdinger Künstler Johannes Engelhardt, Manfred Laber, Luitgard Im und ihr Bruder Studienrat Karlheinz Im sowie ein Freundeskreis von Konditormeister Johann Fuchs und seiner Gattin Berta haben zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten das Cafè gerne besucht, um sich Kurzweil zu gönnen und über die Zukunft „der weiten Welt“ zu sinnieren. Vielleicht träumten sie auch, wann der erste Wemdinger zum Mond reisen kann?

Jedenfalls erzählt Wilhelm Zech gerne über seinen Nachbarn Johann Fuchs, von dem er häufig eine Kugel Eis spendiert bekam.
Feinste Torten und Kuchen und im Sommer Eiskaffee oder Früchtebecher mit Sahne waren schon ein besonderer Gaumengenuss im Café Fuchs. Die legendären Faschingsbälle des Tennisvereins waren ein gesellschaftliches Mussereignis mit viel Glamour. Aber auch die Hausbälle im Hotel Meerfräulein oder die Vereinsbälle waren gesellschaftliche Höhepunkte im Jahreslauf.

Zum Schluss des nostalgischen Eintauchens in die Wemdinger Wirtschaftswunderjahre bekamen die Akteure des Abends Wilhelm Zech und Gottfried Hänsel dankbaren Beifall.
Vorsitzender Gottfried Hänsel verteilte anschließend an jede Dame eine Rose zum Valentinstag. Alle waren sich einig, dass dieser Abend viel Erlebtes aus damaliger Zeit wachrief und gedanklich als Film mit bunten Facetten ablief.
Ja in Wemding war die „Welt“ noch in Ordnung, die Menschen konnten noch miteinander reden auch wenn nicht jede Geschichte unbedingt so zu traf, wie man davon sprach.


 

25.01.2025 – Zweite Winterwanderung mit dem Ziel
Kirche St. Dionys in Fünfstetten


                                                                                                                      Fotos: Vereinsarchiv

Eine stattliche Teilnehmerzahl von gut über 30 Mitglieder unseres Vereins nahm an der Wanderung zum Nachbarort Fünfstetten über Lommersheim teil.  Gar bei Sonnenschein erreichten wir unser Ziel, das in der hügeligen Landschaft der Fränkischen Alb gelegene Fünfstetten. Kirchenführerin Lydia Koch begrüßte uns die Wemdinger Pilgergruppe. Sie gab uns Aufschluss zu den sogenannten Urpfarreien des Bistums Eichstätt und meinte, dass Fünfstetten eine der Urpfarreien mit der Wallfahrtskirche St. Dionys war.
Bischof Gundekar II. weihte eine dem hl. Dionysisus gewidmete Kirche. Um 1400 tauchen als Besitzer der Burg eines Großteils des Dorfes die Ritter von Wemding auf, unter deren Herrschaft die Hofmark Fünfstetten 1505 zum neugebildeten Fürstentum Pfalz-Neuburg kam. Die pfalz-neuburgische Zugehörigkeit der Hofmark bestand bis 1808.

Nachdem 1856 Maximilian Josef, Graf von Otting-Fünfstetten, einen Großteil seiner Besitzungen an den „Fabrikbesitzer Oskar Kürzel“ verkauft hatte, begann die Zerstückelung des ehemaligen Hofmarksbesitzes von Fünfstetten.
Auch die Pfarrei St. Dionysius erlebte eine wechselhafte Geschichte. Das einschneidendste Ereignis bildete sicher die Einführung der Reformation, die 1554 vom Landesherrn, Pfalzgraf Ottheinrich, angeordnet worden war. Nachdem Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm für Pfalz-Neuburg erneut einen Konfessionswechsel verkündet hatte, wurde 1618 auch Fünfstetten rekatholisiert.
Das Patronatsrecht war seit 1361 im Besitz der Deutschordenskomturei Ellingen, an die auch ein großer Teil des Zehnts ging. Neben Ellingen war auch der Graf von Oettingen Nutznießer des Zehnts.
Den Hauptdezimatoren wie auch den Mitgliedern der Ortsherrschaft war als besonderen Kirchenbesuchern das Oratorium der Kirche als Gebetsraum vorbehalten.

Nach diesem geschichtlichen Gedankenausflug erklärte uns Lydia Koch die Pfarrkirche St. Dionysius. Das innere Erscheinungsbild der Kirche von der einheitlichen Rokoko-Neuausstattung der Zeit um 1766 geprägt wird, handelt es sich beim Kirchengebäude selbst um wesentlich ältere Bausubstanz. Jüngste Untersuchungen ergaben, dass die Kirche nicht, wie bislang angenommen, im Jahre 1626 als „Neubau“ errichtet worden ist, sondern das damals „nur“ ein Umbau stattgefunden hat. Der Bau von 1626 war Baubefunden zufolge ein flachgedeckter Kirchenraum mit zusätzlichen Rundfenstern über den Langhausfenstern. Der wohl im Zuge dieses Umbaus erhöhte Turm erhielt schließlich 1682/83 über oktogonalem Grundriss einen neuen, durch ein Gesims abgesetzten Aufbau mit Zwiebelhaube.

Die 1768 erfolgte weitere Baumaßnahme schloss die Anschaffung einer neuen festen Ausstattung – Altäre, Kanzel, Beichtstühle und Kirchengestühl – mit ein. Zusammen mit dem „Gesamtkunstwerk“ aus Kirchenraum und Dekoration tragen sie wesentlich zum Gesamteindruck der Kirche bei.
Im Zuge der jüngst abgeschlossenen Innensanierung konnte die originale Farbfassung der Raumschale und des Stucks nach Befund rekonstruiert werden. Das Deckengemälde im Langhaus der Pfarrkirche eröffnet den Betrachter eine himmlische Zeitreise. Ein umfangreicher Zyklus erzählt im Langhaus das Leben des Kirchenpatrons, des hl. Dionysius. Das Dekorationssystem der Decke besteht aus einem großformatigen Hauptbild im Zentrum, das in der Längsachse von zwei kleineren Bildern eingenommen wird und an den Längsseiten des Freskos von je drei, als Kartuschen gefassten Bildfeldern.

Dazu zählen Einzelbetrachtungen des hl. Dionysius von der Mission und seinen Wundertaten, sowie seinen Martertod und andere Martyrien.
Der Hochaltar – die Wohnstätte Gottes zeigt in den halbrunden Abschluss des Chores hineinkomponierte Hochaltar aus der Zeit der Rokoko-Umgestaltung des Kirchenraums um 1766. Dies ist aus theologischer Sicht der wichtigste Ort in der Kirche. Aufbauend auf die Lehre von der Gegenwart Christi im Sakrament wurde im Zuge der katholischen Gegenreformation das Altartabernakel als Aufbewahrungsort des Sakraments bestimmt und damit der Hochaltar zur Wohnstätte Gottes auf Erden.

So dient auch in Fünfstetten der durch Altar-stufen erhöhte Hochaltar einzig und allein der Verherrlichung Gottes, so Kirchenführerin Lydia Koch.
Die Seitenaltäre, geschaffen vom Donauwörther Maler Johann Baptist Enderle und dem Dillinger Bildhauer Johann Michael Fischer, stellen zum einen hl. Johannes von Nepomuk sowie der linke Seitenaltar die Gottesmutter Maria dar.

Die Kanzel – Ort der Verkündigung des Evangeliums – stammt aus dem Jahre 1766. Aufgebaut ist die Kanzel nach traditionellem Muster aus Kanzelkorb, Rückwand und Schalldeckel. Die Brüstung des beinahe runden Korbes ist durch Pflaster und Gesimse gegliedert und mit Rocaille-Schnitzereien geschmückt. Der Korb sitzt auf einem konsolartigen unteren Abschluss, der mit Sprangen besetzt ist. Die Kanzel ist zahlreich mit Putten besetzt.
Die Fünfstettener Kreuzwegbilder zeigen die Ereignisse der Passion Christi und stellen die im 15 Jh. vermehrt literarische und bildliche Ausdrucksformen des Kreuzweges dar.
Ein besonderes Juwel und Kirchenschatz der Pfarrei Fünfstetten ist ein Kreuzpartikel-Reliquiar aus dem 18. Jahrhundert. Dieses Reliquiar verfügt neben einer Kreuzreliquie über sieben weitere Reliquien. Als Reliquein bezeichnet man entweder sterbliche Überreste von Heiligen oder Gegenstände, die mit den Heiligen in Verbindung gekommen sind.

Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte Kirchenführerin Lydia Koch für die
exzellente Kirchenführung und übergab ihr ein Dankgeschenk mit Wemdinger Bezug.
Am Schulberg vor dem Rathaus erwartete uns Erster Bürgermeister und Rechtsanwalt Josef Bickelbacher. In seiner Begrüßung ging er auf die gut nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Fünfstetten und Wemding ein und erwähnte dabei die kooperative Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Wemding. Seine Gemeinde weist 1.360 Einwohner und eine Gemarkungsfläche von 26,7 km aus.
Bürgermeister Bickelbacher berichtet der Wemdinger Wandergruppe, dass seine Gemeinde 10 Gemeindeteile umfasst, dazu zählen neben den Kernort die Ortsteile Nußbühl, Heidmersbrunn, sowie die Mittelweger Höfe, Asbacherhof, Biberhof, Ober- und Untere Beuthmüle sowie Rothenberger Hof.

Mit einem Haushaltsvolumen von ca. 7.5 Mio. EUR kann Bürgermeister und Gemeinderat die gemeindliche Verwaltung, die Daseinsvorsorge sowie notwendige Investitionen gewährleisten. Eine große wiederkehrende Sozialaufgabe stellt die Führung der gemeindlichen Kindertageseinrichtung mit 2 Kindergartengruppen und einer Krippengruppe dar. Das Ende des Klosters der Maria Sternschwestern wird nach wie vor sehr bedauert, denn das Kloster gehörte wie die Kirche zum Pfarrdorf.

Früher war die Grundversorgung mit vier Tante-Emmaläden, Bäckerei, Metzgerei und Kurzwarengeschäft Ludwig Koch sowie vier Gasthäuser gut gesichert. Heute besteht der gut geführte Landgasthof „Zur Sonne“ und der Dorfladen sorgt für die nahe Wohnortversorgung mit Lebensmittel sowie einem  breiten Sortiment einschließlich Getränke für den Tagesbedarf.

Auch das bestehende Gewerbe am Ort – Schwab & Jäger, Baugeschäft Jürgen Gruber und Metallbau Rupert Meyr – sorgt für Arbeitsplätze. Viele Arbeitnehmer haben in Wemding (Valeo und Appl), in Monheim (HAMA und Bühler) oder bei Euro-Copter in Donauwörth einen gesicherten Arbeitsplatz.

Bürgermeister Josef Bickelbacher verweist auf die moderne Daseinsvorsorge mit dem Angebot der Nahwärme von den zwei Bio Gas-Anlagen Betreibern Fetsch und Hofer hin. Insgesamt werden aus Regionaler Erzeugung von Biomasse und Solar 16 Mio. KWh erzeugt, wobei am Ort 2.2 Mio KWh eingesetzt werden und somit 13.8 Mio. KWh extern abgegeben werden.
Dies dokumentiert eine beispielgebende Energieleistungsbilanz der Gemeinde Fünfstetten.

Nach dem erhaltenen umfassenden Einblick zur politischen Gemeinde dankte Vorsitzender und Kreisrat Gottfried Hänsel, Herrn Ersten Bürgermeister Josef Bickelbacher und übergab ihm ein Wemdinger Geschenk.
Bürgermeister Josef Bickelbacher sowie seinen 12 Gemeinderäten bekundete Vorsitzender Hänsel seinen Respekt für die ersichtlich weitschauende und zukunftsorientierte Gemeindepolitik.
Fünfstetten ist gut aufgestellt und dazu wünschen wir auch für die kommenden Jahre einen Gottes-Segen.


 

16.12.2024 – Adventfeier der Seniorengymnastikgruppen


(Foto: Leo Leckel)

Die Einladung stand unter dem Motto „Ausblick“! Was nützt der schönste Ausblick, wenn du nicht aus dem Fenster schaust. Sehr herzlich wurden die Gäste von Irmgard Hoinle begrüßt. Ein besonderer Gruß galt Stadtpfarrer Wolfgang Gebert, dem Vorstandvorsitzenden Gottfried Hänsel und Pfarrvikar Rainer Herteis mit Begleitung. Mit einem Musikstück auf dem Akkordeon von Pfarrvikar Herteis wurde der offizielle Teil eröffnet. Die Adventbesinnung der „Ausblick“ das Motto der Einladungskarte wurde von Irmgard Hoinle, Elisabeth Mayer, Walli Seefried, Maria Steiner und Peter Blessin vorgetragen. Das Thema lautet: “Sich auf den Weg machen“ Ich sehe einen blauen Himmel. Ich sehe bunte Fahnen die im Wind flattern. Ich sehe ein Kreuz. Es steht auf drei festen Pfählen im Boden verankert. Zwischen den einzelnen Textbeiträgen wurden die Kerzen am Adventskranz angezündet. Gemeinsam wurde gebetet. Du Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel, dein Name werde geheiligt. Deine gerechte Welt komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf der Erde. Pfarrer Gebert sprach ein Gebet und spendete den Segen für die Anwesenden. Danach wünschte er allen eine gute Zeit und verabschiedete sich. Gottfried Hänsel betonte besonders die Wichtigkeit des Krankenpflegevereins und lobte das zahlreiche Erscheinen der Anwesenden. Vor der Kaffeepause hörten wir noch ein Musikstück von Pfarrvikar Herteis wonach er sich mit seiner Begleitung verabschiedete. Nach der Kaffeepause mit verschiedenen Stollen und Früchtebrot hörten wir noch die Geschichte gelesen von Irmgard Hoinle:“ Mit Gott im Park“.
Zum Schluss sangen alle“ Süßer die Glocken nie klingen“
Jeder Teilnehmer bekam von den Übungsleiterinnen einen Schlüsselanhänger mit Wemdinger Motiv. Herzlichen Dank!


 

07.12.2024 – Winterwanderung nach Gosheim mit Besuch
der Pfarrkirche Mariä Geburt


                                                                                                       (Fotos: Vereinsarchiv)
Ca. 25 Teilnehmer konnte Gottfried Hänsel zum diesem Termin begrüßen.
Nach 1 ½ Stunden Fußmarsch hatte die Gruppe bei leichtem Regen die Dorfmitte Gosheims erreichen. Kirchenpfleger und Gemeinderat Michael Mirna erwartete die Wanderer vor „seiner“ Kirche. Mit einer kleine Kirchenführung zeigte er die Schönheiten der Pfarrkirche Mariä Geburt auf. Der Kirchturm – zum Beispiel – zählt zu den ältesten Bauwerken im Landkreis Donau-Ries (Unterbau von 1250) und diente als Schutzturm für die einst bedrohten Bürger.
Wer sich mit der Herrschaftsgeschichte Gosheim beschäftigt, kommt an Gosheims hochmittelalterlicher Ritterburg, erkennbar an den Buckelquadern des romanischen Bergfrieds, nicht vorbei. Sicherlich stand an der Stelle der durch Wall und Wassergraben geschützten Burg zuerst ein älterer Burgstall (=Burgstelle).
Die Lehnsübergabe von Gosheim im Jahre 793 an Bischof Atto von Freising ist ein wichtiger Beleg dafür, dass Gosheim und damit auch das nachbarliche Huisheim zu dieser Zeit schon längst christianisiert, d. h. katholisiert waren.

Bei einer gemütlichen Einkehr im Gasthaus „Zum Löwen“ in Huisheim sorgte Gerhard Schneid für die musikalische Unterhaltung.


 

20.11.2024 – Vortrag von Apotheker Wolfgang Dittrich

Thema: „Herzgesundheit 55+, wie steht es um IHR Herz?“

Bericht zur Veranstaltung folgt.


 

25.10.2024 – Vortrag von Dr. med. Josef Benedikter

                                                                                                                                               (Fotos: Vereinsarchiv)

„Nach der Corona Pandemie – wie schützen wir uns vor Atemwegsinfektionen?“

Am Freitag, den 25. Oktober trafen sich gut 30 Interessierte im Haus St. Emmeram, um dem Fachvortrag des bekannten Lungenfacharztes Dr. Josef Benedikter (leitender Oberarzt Stadtkrankenhaus Bogenhausen) zu erleben. Zweifellos hat die Häufigkeit akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) diesen Herbst einen Höchststand erreicht. Wir sprechen über COVID, RSV, Influenza und andere Erreger, welche die oberen und unteren Atemwege befallen. Insbesondere vulnerable Gruppen (z.B. Senioren, Babys, Menschen mit Vorerkrankungen, etc.) können sehr stark unter diesen Viren und Bakterien leiden. Auch die Gefahr von lebensbedrohlichen Lungenentzündungen ist leider sehr präsent.

Als Vorbeugung sind unbedingt Impfungen zu empfehlen: Pneumokokken, COVID, Influenza und RSV können so wirksam bekämpft werden. Ein umfassender Immunstatus beugt sogar schweren akuten Herz-Kreislauf Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vor.

Weiterhin spielen Hygienemaßnahmen (Abstand, Desinfektion, ggf. Maske, Lüften, etc.) eine wichtige Rolle.

Eine gesunde Lebensweise (vollwertige und ausgewogene Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf, verantwortungsvoller Umgang mit Genussmitteln) ist in Zeiten erhöhter Erregeraktivität besonders zu empfehlen.

Bitte informieren Sie Sich in Ihrer Hausarztpraxis oder Apotheke über die entsprechenden Präventionsmöglichkeiten!


 

16.10.2024 – dritter Altstadtspaziergang in 2024
 

Einen großen Zuspruch fand unser 3. Altstadtspaziergang.
Drei Ziele standen auf dem Programm:

  • in der Gutenbergstraße die Kindertageseinrichtung St. Marien und im Klosterweg
    das Stadtarchiv.
    Im Gespräch erfuhren wir von Kindergartenleiterin Elke Stroot und ihrer Stellvertreterin Nancy Haibl vom breitgefächerten Angebot im Kindergartenalltag. Im gleichen Haus, der ehemaligen Druckerei Georg Appl, befindet sich auch das Stadtarchiv. Herr Willi Proschek, Studiendirektor und Archivleiter, gab uns Einblick über die archivierte Stadtgeschichte.
  • Als weitere Station besuchten wir das neue Feuerwehrhaus am Bernhard-
    Meyr-Platz. Dort erhielten wir Einblick in die Arbeit der Feuerwehr und eine Führung durch das imposante Bauwerk.

Den kurzweiligen Nachmittag schlossen wir in geselliger Rund bei Kaffee und Kuchen im Restaurant Karmann.


 

8.10.2024 – Bildungsfahrt nach Ingolstadt mit Stadtführung und Besuch des „Medizinisch Historischen Museums“


                                                                                                                                           (Bild: Vereinsarchiv)

Sie waren wieder unterwegs, die „Fans“ der Bildungsfahrten des Krankenpflegevereins.
Ziel: Ingolstadt. Mit einem besinnlichen Gedicht über den Zauber des Herbstes begrüßte Reiseleiter Ernst Schwarzkopf die Gruppe im Bus und stimmte sie auf das Reiseziel ein. Mit einer langen Geschichte ist Ingolstadt heute eine moderne Großstadt mit ca. 142.000 Einwohnern. Ihr rasantes Wachstum nach dem 2. Weltkrieg verdankt sie vor allem einem vielfältigen Angebot an Arbeitsplätzen. Ingolstadt ist bayerisches Industriezentrum und erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit leistungsstarken Unternehmen aus Industrie, Mittelstand und Handel. Als Motor gilt die Automobilindustrie, allen voran die AUDI AG mit über 30.000 Arbeitsplätzen und deren Zulieferer, die Ölindustrie, das Klinikum und viele mittelständische Unternehmen. Ein vielseitiges Kultur- und Freizeitangebot trägt zur Attraktivität bei.

Bei einem durch zwei Stadtführer erfolgten informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Altstadtrundgang gab es viel Wissenswertes aus der Stadtgeschichte zu erfahren. So war Ingolstadt lange Zeit bayerische Herzogsresidenz, Universitäts- und Festungsstadt. Medizin und Wissenschaft, Kunst, Kultur und Technik haben überall Spuren hinterlassen, wie z.B. Teile der Festung, das Alte Schloss, die ehemalige Universität, das alte Rathaus sowie zahlreiche Gotteshäuser wie das prächtige Liebfrauenmünster. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Deutschen Medizinisch Historischen Museums. Bis 1800 wurden hier die bayerischen Ärzte ausgebildet. Hier schlug das medizinische Herz Bayerns. Vielfältige Objekte und Medienstationen gaben unter sachkundiger Führung Einblick in die Denkweisen und Möglichkeiten der Medizin im 18. Jahrhundert. Sie entstammen dem Alltag von Badern, Hebammen, Chirurgen und studierten Ärzten.

Beim gemeinsamen Abendessen im Weissbräuhaus klang der Tag aus. Auf der Heimreise bedanke sich Hr. Schwarzkopf nochmals bei allen für das Mitreisen, sowie der Busfahrerin der Fa. Osterrieder. Er schloss mit einem humoristischen Gebet eines Senioren und freue sich im Frühjahr wieder ein attraktives Reiseziel anbieten zu können.


 

08.09.2024 – Kultur-Radausflug mit Ziel Stadt Gunzenhausen




                                                                                                    (Bilder: Monika Nawrath und Vereinsarchiv)

Auch dieser Kulturausflug war wieder ein voller Erfolg, etwa 50 Interessierte waren zum Besuch der Stadt Gunzenhausen aufgebrochen und erlebten ereignisreiche Stunden im Frankenland.


 

21.08.2024 –  Altstadtspaziergang

 

45 Teilnehmern machten sich wieder zur Erkundung unserer Altstadt auf.

Frau Strohhofer begrüßte uns vor dem Haus des Gastes am Leonhart Fuchsplatz. Sie führte uns in die Stadtbücherei. Alle Besucher waren sehr angetan über den aktuellen Medienbestand von 7850 Einzelexemplaren. Sie erwähnte, dass die Leiterin der Stadtbücherei, Frau Caroline Hertle, in den zurückliegenden zwei Jahren den Bestand um 1022 Medien erweitern konnte. Mit Tonies, Interaktives Lesen wie Tiptoi und Bookii sowie Edurino (digitale Lernspiele) und mit Spielen wurde die Stadtbücherei attraktiver und findet eine noch stärkere Resonanz.
Frau Caroline Hertle konnte durch gezielte Akquisition weitere Leserkreise und Einrichtungen erschließen. So beim Seniorenheim St. Josef, die Tagespflegeeinrichtung Verecunda, den örtlichen Kindertageseinrichtungen und der Grundschule Nachfrage wecken, was zur beachtlichen Steigerung der Nutzerzahl führte und die Medienausleihe in 2023 auf 18.275 anstieg.

Frau Heidi Dietrich übernahm die Gruppe und führte uns im Anschluss in die vier Etagen des Heimatmuseums. Vor einigen Jahren haben Anneliese Till und Heidi Dittrich sowie weitere engagierte Helfer vom Kulturzirkel die Exponate strukturiert gegliedert und verschiedenen Themenkreisen zugeordnet. Das Museum ist nach den Ausführungen von Frau Heidi Dittrich bezogen auf der jetzt geltenden Expertise immer noch zu „überfrachtet“ heute gilt in Fachkreisen die Devise die Museumsräume mit weniger Exponaten zu bestücken und mehr mit Kombination von Zeittafeln stärker in die Erklärung einzutreten. Viele Teilnehmer waren seit Jahrzehnten nicht mehr zu Besuch im Heimatmuseum und sie meinten, dass die Stadt sehr wohl einen Auftrag hat, diese wertvollen Exponate auch in Zukunft als Stadtmuseum zu erhalten.

Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte Frau Judith Strohhofer und Frau Heidi Dittrich für die beiden Führungen im Haus des Gastes. Er merkte an, dass das ehemalige Schulhaus Mitte der 70-iger Jahre nach einer Generalsanierung mit Förderung des Freistaates Bayern zum Haus des Gastes umgestaltet werden konnte.

Nun steht mittelfristig ein neues Kapitel an. Der Kreistag Donau-Ries hat in der letzten Sitzung sechs Standorte darunter auch Wemding zu dezentrale Geoparkbesucherzentren gekürt. Für den Standort Wemding soll im Haus des Gastes mittelfristig ein Geoparkbesucherzentrum entstehen.

Dabei soll der visionäre Begriff „Zeit“ bezüglich des Geschehens vor 15 Millionen Jahren (Meteoriteneinschlag) in der Gegenwartsbetrachtung und natürlich auch für die Zukunft eine wissenschaftliche Definition erfahren.

Die weitere Route des Altstadtspaziergangs sah einen kurzen Halt in der Labergasse vor. Gottfried Hänsel ging hier auf einzelne Personen wie Viehhändler Anton Lutz, Hans Weber (ehemaliger Müllermeister der Stadtmühle) und auf seinen Bruder Thomas Weber ein. Dank der Schaffenskraft ihrer Frauen ging es den Weber-Brüdern konstant bürgerlich gut. Am Gebäude Raiffeisenbank Wemding merkte er an, dass sich in diesem Gebäude einst das Schreibwarengeschäft von Therese Hitzler befand. Frau Hitzler hatte über 1000 Artikel im Bestand und war so bestens sortiert. Ohne digitale Logistikhilfe konnte sie in wenigen Sekunden den gewünschten Artikel ihren Kunden präsentieren. Im anderen Gebäudeteil befand sich bis Ende der 50-iger Jahre das Postamt. Nach Geschäftsaufgabe hat Frau Therese Hitzler ihr Haus an die Raiffeisenbank Deiningen veräußert. Nach großem Umbau residiert die Raiffeisen-Volksbank Wemding nach wie vor als selbständiges Kreditinstitut und beschäftigt am Standort Wemding mehr als 70 Mitarbeiter.

Vor dem Hause Josef Eireiner in der Wimburggassse erzählte Gottfried Hänsel von der Lebensgeschichte Josef Eireiner. Wie viele Millionen junge Männer in seiner Generation musste Josef Eireiner in den Kriegsdienst ziehen. Er wurde an die Kriegsfront nach Russland verlegt und kam dort in Kriegsgefangenschaft. Er zählte zu den letzten Heimkehrern im Jahre 1955. In diesem Jahr konnte Kanzler Dr. Konrad Adenauer mit Russland diplomatische Staatsbeziehungen aufbauen und in Verhandlungen gelang es Dr. Adenauer die letzten 10.000 Kriegsgefangenen, die sich in Russland befanden, auszulösen. Josef Eireiner erlernte den Beruf Schuster und er wechselte später dann zur Post. So war er in Wemding ein beliebter und geschätzter Postbote. Seine Wesenszüge waren gütig und stets konnte er mit seinem Frohsinn in Gesellschaft eine gute Stimmung auslösen. Im hohen Alter von 95 Jahren verstarb Josef Eireiner am 12. Dezember 2022.

Der Altstadtspaziergang führte letztlich in den Inneren Stadtgraben zum Rennerring und hier wurden die Altstadterkundler vom Ehepaar Ingrid und Wolfgang Frank begrüßt. Ein großes Hallo ergab sich als bekannt wurde, dass Ingrid Frank just an diesem Tag Geburtstag hatte. Bei Kaffee und feinen Kuchen ergaben sich gute Gespräche. Nach dieser Stärkung war beste Stimmung gegeben. Wolfgang Frank ließ es sich nicht nehmen mit seinen Söhnen Tobias und Oliver Frank das Traditionshandwerk „Seiler“ (erlernt von seinem Vater) den Gästen zu zeigen. Ein Ziehbock und eine Winde wurden aufgebaut, damit wurden Strickfäden aufgezogen und ein Seil mit einer Stärke von 2 Zentimeter gezogen.

Vorsitzender Gottfried Hänsel gratulierte Frau Ingrid Frank mit einem Blumenstrauß zu ihrem Geburtstag und überreichte Wolfgang Frank einen Wemdinger Fuchstropfen. In seiner kurzen Würdigung ging Gottfried Hänsel auf den Werdegang von Wolfgang Frank ein. Als Druckermeister entschloss er sich mit 40 Jahren den Weg der Selbständigkeit zu gehen und gründete in der Altstadt, in der Nördlinger Straße eine kleine Druckerei. Spezialisierte sich im Druckergewerbe und nach wenigen Jahren waren die Betriebsräume in der Altstadt zu eng und zu klein. Die Expansion ins Gewerbegebiet Schwalberholz stand an. Dies war natürlich ein gewagter Schritt der Familie Frank, aber unerschrocken ging es in die Planung, ein Betriebsablaufkonzept wurde „geschmiedet“ und in der Umsetzung der Baumaßnahme ging Wolfgang Frank an die Grenzen seiner persönlichen Belastbarkeit. Groß war die Freude als die Fertigungshalle stand, der Maschinenpark aufgebaut werden konnte und sich eine betriebliche gute Auslastung einpendelte. Nach 20 Jahren Betriebsdauer war der ausgewählte „Berganstieg der Selbständigkeit“ erklommen. Zu diesem grandiosen Erfolg dürfen wir heute Wolfgang Frank, Ingrid Frank und den Söhnen Tobias und Daniel Frank gratulieren. Wir wünschen Familie Frank weiterhin unternehmerisches Glück, Fortüne bei allen anstehenden Entscheidungen und den Segen für kommende gute Jahre.
Bei einer geselligen Einkehr im Gasthaus „Zur Krone“ endete der Altstadtspaziergang.


 

07.07.2024 – Kulturradeln in die Große Kreisstadt Donauwörth


 


(Bilder: Erich Rieder / Vereinsarchiv)

Liebe Kultur-Radlfreunde,
bei Regen und viel Skepsis aber mit Zuversicht haben wir unseren gestrigen Kultur-Radl-Ausflug am Kolpingheim gestartet. Ab Huisheim verzogen sich die Regenwolken und wir hatten dann beste wetterliche Radlbedingungen. Nach dem Birkenhof bei Harburg ging es weiter in Richtung Marbach. Dort ergab sich für uns ein besonderer reizvoller Blick zur Burganlage Harburg sowie darüber hinaus in die Rieskulturlandschaft, auch der Ipf grüßte uns aus der Ferne. Auf der Wörnitzbrücke in Ebermergen gab ich einen kurzen Aufschluss über das frühere Evangelische Dekanat Ebermergen. Die Kapelle in Wörnitzstein ganz oben auf dem Fels grüßte uns sowie die ankommenden Radtouristen aus Paderborn. Unser Weg führte entlang an der Wörnitz nach Felsheim. Auf der Trassenführung der König-Ludwig Bahn erreichten wir pünktlich um 11.00 Uhr unser erstes Ziel – den Kalvarienberg der Stadt Donauwörth (beginnend in der Promenade am Kaibach).

Klaus Stephan, ehemaliger Dritter Bürgermeister und früherer Kreiskämmerer unseres Landkreises, hieß unsere Radlergruppe mit 27 Teilnehmern in seiner Heimatstadt Donauwörth herzlich willkommen. In seiner Ansprache ging Stephan auf die „Schlacht am Schellenberg“ im Jahre 1704 ein. Die Fronten im Spanischen Erbfolgekrieg waren klar: Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der französische König bekriegten sich einander. Zum Kaiser halfen fast alle deutschen Staaten; Bayern und das Erzbistum Köln standen im französischen Lager, die Engländer waren mit den Kaiserlichen verbündet. Bayern und Franzosen hatten sich am Schellenberg verschanzt, die Kaiserlichen und die Engländer griffen an. Nach der, für die Kaiserlichen Truppen, siegreichen Schlacht waren an einem Tag 16 000 Mann gefallen. Klaus Stephan ging in seinen Ausführungen auf den Beschluss des Stadtrates ein, zur Erinnerung dieses Kriegsgeschehens und der Verschonung der Stadt den Kalvarienberg zu errichten. Er merkte an, dass der heutige Grundstückseigentümer des Kalvarienbergs, die Stadt Donauwörth, auch in heutiger Zeit auf die Einhaltung der Würde der christlichen Gebetsstätte achtet. Die Marienkapelle wurde ca. 20 Jahre nach Ende der Schellenbergschlacht erbaut und befindet sich im Eigentum der Stadt Donauwörth. Nur am Karfreitag wird die Kapelle geöffnet und ist für jeden Besucher zugänglich.

In seinen Ausführungen ging Klaus Stephan auf die 1000 jährige Stadtgeschichte Donauwörths ein und bezeichnete die Bürgermeisterjahre unter Dr. Alfred Böswald (32 Jahre) als die entscheidenden und prägenden Nachkriegsjahre der Stadt.

Diese Jahre dokumentieren den wirtschaftlichen Erfolg, Aufbau der kommunalen Daseinsvorsorge sowie eine kulturelle Auffrischung der beeindruckenden Stadtgeschichte Donauwörths.

Im Hotel-Gasthof „Zum Hirschen“ mitten der Stadt Donauwörth wurden wir gut bürgerlich bewirtet.

Frau Brigite Leitmeir gestaltete uns am Nachmittag mit ihrer Stadtführung einen historischen Genuss und bot Kurzweil zugleich. Die beiden Kirchen der Altstadt – Heilig-Kreuz und Liebfrauenmünster – beeindrucken jede für sich und zeigen verschiedene Baustile auf. Die profunde Stadtführerin schärfte unseren Blick für die hervorgehobenen Bauwerke wie Fuggerhaus, Kloster Heilig-Kreuz, den Stadtteil Ried mit „südlichen Flair“, das Rathaus mit Marienbrunnen und Glockenspiel sowie die Reichsstraße, die die wirtschaftliche Verbindung zu den Reichsstädten Nürnberg und Augsburg andeuten soll.
Den schrecklichen Bombenangriff im April 1945 erwähnte Frau Leitmeir und erklärte den Teilnehmern der Besuchsgruppe, dass an diesem Tag der Gebäudebestand der Altstadt Donauwörth zu 75% in eine Ruinenlandschaft versetzte und 300 Menschen fielen dabei zum Opfer. In den 50-iger und 60-iger Jahre erfolgte der Wiederaufbau der Reichsstraße und als letzte Baulücke konnte 1974 mit dem Wiederaufbau des Tanzhauses geschlossen werden. Nach nun 50 Jahren führt gerade dieses Bauwerk Tanzhaus dem Donauwörther Stadtrat in eine unendliche quälende Debatte und man spürt, dass viele der heute verantwortlichen Ratsherren nicht stets den Elan der Ratsherrn von einst aufweisen.

In ihren Ausführungen wies Frau Leitmeir mehrmals darauf hin, dass Graf Mangold der Stadt Werd um 1000 n. Chr. mit seiner baulichen Gestaltungskraft städtisches Leben eröffnete, viele Generationen konnten darauf aufbauen und Stadtgeschichte fortschreiben, Wohlstand, Kriege, Seuchen und Friedenszeiten zeichneten Glanz und Niedergang Donauwörths auf, und immer wieder gab es tüchtige Generationen der Bürgerschaft, die sich der Geschichte und Kultur der Stadt verantwortlich zeigten und sie wagten stets einen Neuanfang. Donauwörth ist heute nicht nur die graphische Mitte von Nordschwabens sondern Standort des größten Unternehmens „Airbus Helicopters Customer“ mit über 8.000 Mitarbeitern und Sitz des Landratsamtes für den Landkreis Donau-Ries.

Alle Teilnehmer waren sich einig, von diesem Kultur-Radausflug mit Ziel Kreisstadt Donauwörth werden wir uns noch lange erzählen…

Viele Grüße
Gottfried Hänsel
1. Vorsitzender
Verein für Ambulante Krankenpflege Wemding e.V.


 

14.06.2024 – Einladung zum Altstadtspaziergang



Das Interesse an diesem Spaziergang war mit 44 Teilnehmern überwältigend.
Der Weg führte vom ehemaligen Gasthaus „Zum Goldenen Kreuz“  in den Mühlenring entlang an der Stadtmühle zum Amerbacher Torturm.
Nach kurzem Anstieg erreichten wir am Johannisgraben den von Künstler Ernst Steinacker geschaffenen Taubenbrunnen.
Von dort aus wurde Station beim Busunternehmen Michael Osterrieder gemacht. Wir tauchten in die Gründergeschichte ein und erhielten einen umfassenden Einblick in die Firmenentwicklung.
Als nächste führte der Weg auf das Areal der Anton-Jaumann-Realschule.
In der Schulaula „Lieselotte Hopf – Forum“ erzählte Gottfried Hänsel, Vorsitzender des Schulfördervereins, die Geschichte der Anton-Jaumann-Realschule Wemding.

Auf dem Rückweg erfuhren wir Interessantes über das ehemaligen Gasthaus „Zum Fuchsen“. Mit der Einkehr in die Trattoria Da francesco endete der aufschlussreiche Tag.
(Bilder: Vereinsarchiv)


 

11.06. 2024 Bildungsfahrt nach Freising


(Bilder: Vereinsarchiv)

Ein Tagesausflug in die Bischofsstadt Freising weckt Neugierde für einen weiteren Besuch.
Rund 50 Teilnehmer machten sich am 11. Juni auf den Weg in die Domstadt Freising.
Rasch erkannten die Besucher, dass an einem Besuchstag es unmöglich ist, die reiche Geschichte der Bischofsstadt in der Gänze erfassen zu können. Wer Freising besucht erlebt Geschichte, die sich über viele Jahrhunderte erstreckt und als geistliches Zentrum des Bayerischen Katholizismus Stadt und Region prägte.
Zwischen Domberg und Weihenstephaner Berg liegt das quirlige historische Zentrum der Domstadt. Das Ambiente ist einmalig und bezaubert die Gäste: Prächtige Bürger- und Domherrenhäuser, von der Gotik bis zum Barock, flankieren die belebte Marktstraße der Freisinger Altstadt. Die farbigen Fassaden mit detailreichen Ausschmückungen waren für die Reisegruppe ein wahrer Blickfang. Zentrum dieses historischen Ensembles ist der Marienplatz mit der weithin sichtbaren Mariensäule aus dem Jahre 1674. An diesem zentralen Platz werden die Stadtfeste gefeiert. Zwei Mal in der Woche, erzählte die Stadtführerin, herrsche an den Ständen des Grünen Markts in der Oberen Altstadt ein geschäftiges Treiben. Von der reichen Vielfalt an schönen Boutiquen und Läden mit individuellen Sortimenten, gemütliche Cafés und Restaurant waren die Wemdinger sehr angetan.
In Freising mit rund 40.000 Einwohner und 8.000 Studenten fühlt man sich gleich wohl, vielleicht auch deswegen; weil der Fußgänger auf der lang gezogenen Marktstraße von ca. 2 km privilegiert ist und PKW sowie Radfahrer sich unterordnen müssen und nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen. Dominantes Gebäude im Straßenzug ist das Asamgebäude, die einstige fürstbischöfliche Hochschule, die den schönsten Saal Freisings beherbergt: Im Westtrakt dieses barocken Prunkhauses befindet sich der Asamsaal – benannt nach Georg Asam, der 1709 die großartigen Deckenbilder geschaffen hat.

Auf der Westseite des Marktplatzes thront das Rathaus, 1904/05 im Stil altdeutscher Amtsgebäude des späten Mittelalters und der Renaissance erbaut. Gleich in der Nähe, etwas versteckt, führt der Weg in die spätgotische Pfarrkirche St. Georg: Den Turm mit einer Höhe von 84 Meter und versehen mit einer Balustrade konnten wir wegen der aktuellen Generalsanierung nicht besteigen.

Nur wenige Schritte von der St. Georgs Kirche entfernt befindet sich am Rindermarkt, das Zierer-Haus, das eine Augenweide darstellt.  Das frühere Bürgerpalais fasziniert jeden Besucher und zählt zu den kostbarsten Rokokobauten der Freisinger Region. Ein weiterer Hingucker ist das im 16. Jahrhundert erbaute Marcushaus. Dies war früher ein bedeutendes Handels- und Kaufmannshaus und im Besitz des jüdischen Mitbürgers Marcus Lewin.
Zur Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen, die Opfer der Judenverfolgung wurden, klärt eine Inschrifttafel auf.

Der Höhepunkt des Freising-Kennenlerntages war natürlich der Besuch des Freisinger Dombergs. Nach dem Berganstieg erfasste uns eine besondere Aura auf dem Domberg. Hier tauchten wir in die fast 4000-jährige Geschichte ein und hörten von der Entwicklung der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz, wo Kunst und Gelehrsamkeit zu Haus waren.
In diesem Jahr wird das 1300jährige Bistumsjubiläum begangen. 25 Stationen – Bauwerke -umfasst der Domberg und lädt zur stillen Betrachtung ein. Der Dom (Asamkirche) zeigte sich in seiner vollen Pracht und beeindruckte durch seine prunkvolle Ausgestaltung. Die neu restaurierte Krypta und Maximilianskapelle stellt natürlich das Herzstück auf dem Domberg dar. Leider fehlte die Zeit um die Bayerische Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär“ aufzusuchen.

Bei der zweiten Führung am Nachmittag erkundete die Besuchergruppe den Weihenstephaner Berg. Ein besonderes Gefühl hatten wir beim Überschreiten der einstigen freisingisch-bayerischen Staatsgrenze. Der Weg führte steil an, vorbei am Hof- und Apothekergarten nach Weihenstephan, wo das Herz der bayerischen Braukunst schlägt. Ein einzigartiger Blick auf den Höhen Weihenstephans hinüber zum Domberg genossen wir sichtlich. Ein erlebnisreicher Tag ging, bei Kaffee und Kuchen, in der Orangerie am Staudengarten zu Ende.
Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte dem kurzfristig eingesprungenen Reiseleiter Herrn Wilhelm Zech sowie Frau Waltraud Zech für die gelungene Tagesgestaltung. Sein Dank galt auch Herrn Ernst Schwarzkopf für die Organisation der Freisingfahrt.
Für eine angenehme und sichere Hin- und Rückreise sorgte das Busunternehmen Osterrieder.


 

20.05.2024 – Kulturradelausflug am Pfingstmontag


 

Bei herrlichem Pfingstwetter waren über 30 Vereinsmitglieder nach Hainsfarth (jüdische Synagoge), Belzheim (Antoniuskapelle) und Oettingen (Wemdinger Pestkerzen in St. Sebastian) unterwegs.  Mit fachkundiger Führung wurden die kulturelle Stätten in der Region erkundet und der Wissenstand der Reisenden erweitert. Beim Mittagstisch im Goldenen Ochsen in Oettingen kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz.

(Fotos: Vereinsarchiv)

Ein ausführlicher Reisebericht folgt!


 

27.04.2024 – Ehrungen anlässlich der Jahreshauptversammlung 


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11.04.2024 – Themenabend „Pflege“ in der Gaststätte „Zur Wallfahrt“ in Wemding.




Megathema Pflege – eine absolute Zukunftsaufgabe.
Bei der großen Informationsveranstaltung zum Thema Pflege spricht Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath über die Herausforderungen im Bereich der Pflege. Das Landratsamt informiert über die verschiedenen Unterstützungsangebote auf Kreisebene.

Nach dem ersten Pflegegipfel im Jahr 2018 veranstaltete der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding aufgrund der positiven Resonanz einen erneuten Informationsabend zum Thema Pflege. Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel konnte hierzu erneut rund 170 Gäste im bis auf den letzten Platz voll besetzten Saal des Wemdinger Wallfahrtswirts begrüßen. Er freute sich sehr, dass neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern erneut zahlreiche Mitarbeitende aus den Berufsfeldern der Betreuung und Pflege anwesend waren. An sämtliche in den sozialen und pflegenden Berufen tätige Personen sprach er seinen großen Respekt und seine Anerkennung für den „fürsorglichen Samariterdienst“ aus. Gleichzeitig betonte er, dass eine Wertschätzung der Mitarbeitenden mit wohlgemeinten Worten oder Klatschen nicht ausreichen würden, sondern dass tatsächlich tiefgreifende (strukturelle) Veränderungen vorgenommen werden müssen. Dies zeigen auch die alarmierenden Prognosen aus dem aktualisierten Pflegegutachten des Freistaats Bayern, wonach bis zum Jahre 2050 die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen soll. Aus diesen Gründen sprach sich Hänsel dafür aus, mit mutigen Lösungen die Weichen zu stellen um die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten zu können.

Landrat Stefan Rößle bezeichnete die Pflege als eines der wichtigsten Themen der aktuellen Zeit. Als Landkreis habe man dieses Thema rechtzeitig erkannt und beispielsweise eine eigene Berufsfachschule für Pflege am gKU-Klinikum Donauwörth gegründet. Die demografische Entwicklung des Landkreises Donau-Ries belegte der Landrat auch mit aktuellen Zahlen. Wurden im Jahr 2017 noch rund 2660 Personen zuhause gepflegt, ist eine Steigerung bis zum Jahr 2029 auf rund 3160 Personen prognostiziert. Rößle fasste zusammen: „Unsere Vision lautet, Seniorinnen und Senioren solange wie möglich, ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu ermöglichen und die Leitidee ‚ambulant vor stationär’ zu beachten.“ Als weitere Beispiele nannte Rößle die Gründung des Pflegestützpunktes Donau-Ries, die GesundheitsregionPlus DONAURIES oder auch die Erarbeitung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes durch das Landratsamt. Neben den bereits getätigten hohen Investitionen sei es auch notwendig, als Gesellschaft den Pflegeberuf besser wertzuschätzen.

Als Hauptredner des Pflegegipfels konnte Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel den langjährigen Vorsitzenden des Ausschusses für Pflege, Gesundheit und Prävention im Bayerischen Landtag, Herrn MdL Bernhard Seidenath, gewinnen. Seidenath zeigte anhand der Geburtszahlen auf, dass immer weniger Kinder geboren werden, gleichzeitig jedoch eine immer größer werdende Anzahl an Menschen im Alter gepflegt werden müssen. Er prognostizierte, dass in 20 Jahren jeder dritte Schulabsolvent einen Pflegeberuf erlernen müsste um alle pflegebedürftigen Personen adäquat betreuen zu können. Der Ausschussvorsitzende im Bayerischen Landtag skizzierte in über 10 Punkten wie dem Fachkräftemangel in der Pflege abgeholfen werden kann, aber auch welche weiteren Maßnahmen erforderlich seien um den Pflegeberuf attraktiv zu halten. Neben der Wertschätzung sind auch Anreize während der Ausbildung nötig. Dazu soll die Möglichkeit eröffnet werden, einen Teil der Pflegeausbildung im europäischen Ausland zu absolvieren um neben der Arbeit auch Europa kennenzulernen. Während der Ausbildung sei es wichtig, mittels regelmäßiger Supervision die Auszubildenden im erlernten Beruf zu halten und ggf. weiter zu motivieren. Bernhard Seidenath sieht durch eine akademische Ausbildung künftig ebenfalls die Möglichkeiten, dass Arztleistungen von studierten Pflegekräften übernommen werden. Hier müsse der mittlerweile angebotene Pflegestudiengang jedoch noch besser bekannt gemacht werden. Generell erachtet der Abgeordnete ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen gleichermaßen sinnvoll. Die Zeit während des sozialen Dienstes könne dazu führen, dass das Interesse an einer künftigen Tätigkeit in der Pflege geweckt werde. Doch nicht nur bei der Ausbildung sieht der Landtagsabgeordnete Handlungsbedarf. Auch bei den jahrelang im Berufsleben stehenden Pflegekräften muss ein stärkerer Fokus daraufgelegt werden „die Pflegenden zu pflegen“. Seidenath belegte anhand von Untersuchungen, dass Beschäftigte in der Altenpflege bis zu acht Krankheitstage mehr im Jahr aufweisen, als durchschnittliche Büroangestellte. Hier fordert Bernhard Seidenath Rehabilitationsaufenthalte für das Pflegepersonal. Auch gehören zusätzliche bezahlbare Wohnungen für Pflegekräfte sowie die finanzielle Besserstellung von Nacht- und Feiertagszuschlägen, ebenso wie steuerfreie Überstunden, zu seinen Forderungen. Als zwingend erforderlich erachtet der Ausschussvorsitzende auch die Unterstützung von Pflegekräften aus dem Ausland, ohne die die hohe Anzahl der pflegebedürften Personen künftig nicht betreut werden können. Hier soll eine „Fastlane“ zur schnelleren Anerkennung von im Ausland erworbenen Pflegeberufen eingerichtet werden.

Welche Aktivitäten bereits auf Landkreisebene erfolgen, stellte der Fachbereich „Besondere soziale Angelegenheiten“ des Landratsamtes sowie der GesundheitsregionPlus DONAURIES in Form von kurzen fachlichen Impulsen dar. Heike Meyr, Leiterin des genannten Fachbereichs, ging insbesondere auf den Bereich der „Beratung“ ein und stellte das Angebot des Pflegestützpunktes Donau-Ries vor. Dieser berät Pflege- und hilfebedürftige Menschen sowie deren Angehörige individuell, unabhängig, neutral und kostenfrei zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Christian Trollmann, Beauftragter für das Thema Seniorenpolitik und die Belange von Menschen mit Behinderung, informierte anschließend über das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises. Ein wichtiger Baustein dieses derzeit neu ausgearbeiteten Konzeptes sind landkreiseigene Förderrichtlinien, die unterschiedliche Maßnahmen und Projekte (z.B. Ambulante Pflegedienste, Kurzzeit- und Tagespflegeplätze) unterstützen. Die Leiterin des „KompetenzNetz Pflege, Senioren und Menschen mit Behinderung“ Frau Barbara Wilfling stellte die Ziele und Maßnahmen anhand des Jahresprogramms vor. Mit einem kurzen Statement von Frau Julia Lux wurden die fachlichen Beiträge abgerundet. Die Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus DONAURIES und Co-Organisatorin des Pflegegipfels gab einen Einblick in das Konzept der GesundheitsregionPlus und erläuterte die trägerübergreifenden Aktivitäten zur Nachwuchs- bzw. Fachkräftegewinnung.

In der anschließenden Fragerunde mit Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath haben einige Bürger, aber auch Mitarbeitende von Sozialeinrichtungen, Ihre Anliegen direkt an den Ausschussvorsitzenden formuliert. Interessant war dabei, dass weniger bzw. kaum die Höhe der Bezahlung der Pflegekräfte infrage gestellt wurde, sondern dass hauptsächlich strukturelle Missstände wie beispielsweise die ausufernde Bürokratie oder kaum abzubauende Überstunden bemängelt wurden. Das Thema Pflege beleuchteten in der Diskussionsrunde aus verschiedenen Blickwinkeln der Wemdinger Hausarzt Dr. Jakob Berger, Apotheker Wolfgang Dittrich, die Vorsitzende des Caritasverbands Donau-Ries Doris Ritter sowie der Caritas-Kreisgeschäftsführer Branko Schäpers. Einig waren sich die Beteiligten, dass das Thema Pflege „eine Schicksalsfrage“ für Deutschland werde. Doch auch interessante Ansätze wie der Ausbau der Netzwerkarbeit zwischen allen in der Pflege beteiligten Akteuren oder die Implementierung von Kümmererstrukturen anhand von Nachbarschaftshilfen zeigten weitere Möglichkeiten, die in naher Zukunft grundsätzlich in Betracht kommen.

Die Organisatoren blickten auf einen gelungenen Themenabend zurück, zeigte die große Resonanz doch, wie sehr das Thema Pflege viele Menschen in der Region beschäftige. Gottfried Hänsel betonte bei seinen Abschlussworten, dass der Themenabend zu einer weiteren Sensibilisierung im Umgang mit dem Thema Pflege geführt habe.
(Text: Nicolas Bumba)

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zum Lesen der Einladung (siehe unten) bitte auf die jeweilige Seite klicken und mit weiterem Klick vergrößern!


 

09.04.2024 – Bildungsfahrt nach Roth

 

Zu Beginn der Fahrt hieß Ernst Schwarzkopf alle Teilnehmer herzlich willkommen und informierte über den Ablauf des kommenden Nachmittags. Busfahrer Iwan Lowrenowitsch freute sich uns wieder zu fahren und bedankte sich im Namen der Firma Osterrieder. Über die B2 erreichten wir Roth. Die erste Station war das Industriemuseum. Die Ausstellung befasst sich mit der Herstellung feinster Fäden aus Gold und Silber. Dieses Verfahren stammt aus Lyon in Frankreich und wird hier als Leonische Ware bezeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde das Verfahren durch Georg Fournier nach Roth gebracht und vom Tressenfabrikanten Johann Phillipp Stieber großartig ausgebaut. Die Herstellung der Fäden (durch ziehen) erreicht einen Durchmesser von einem Siebtel des menschlichen Haares. Hierbei entstehen Bänder und Tressen verschiedenster Breiten, Farben und Muster. Das Bestücken einer Maschine mit neuen Gold- und Silberdrahtspulen nimmt für zwei Mann eine Woche in Anspruch. Die Führung wurde in zwei Gruppen von Herrn Lösch und Herrn Schubert durchgeführt. Es war hochinteressant und beeindruckend was man schon seit so langer Zeit herstellen kann.
Nach einer Kaffeepause im „Center Café“, wurden wieder in zwei Gruppen aufgeteilt.
Frau Berndt-Hanke und Herrn Herold leiteten die Stadtführung.
Roth wird urkundlich erstmals im Jahre 1060 erwähnt als Bischof Gundekar von Eichstätt die Kirche weihte. Zur Stadt erhoben wurde Roth Mitte des 14. Jahrhunderts. Das Schloss Ratibor wurde 1535 errichtet, als Jagdschloss und als Oberamt für die markgräfliche Verwaltung genutzt. Nach der Besichtiguiborng des Schlosses fanden sich die zwei Gruppen im Gasthaus „Frankenstuben“ zum Abendessen ein. Danach konnte gut gestärkt die Heimfahrt angetreten werden. Auf der Heimfahrt hörten wir noch ein Märchen von den Brüdern Grimm, vorgelesen von Ernst Schwarzkopf der noch auf die nächste Tagesfahrt am Dienstag 11. Juni hinwies, und sich damit verabschiedete. Der Fahrer bedankte bei allen und wünschte einen guten Nachhauseweg.

 
Schloss Ratibor                                                                            Foto: Monika Nawrath


 

02.03.2024 – Wanderung bei herrlichem Sonnenschein
                            zur Kirche Peter und Paul nach Holzkirchen

 
 
Bilder: Erich Rieder und Vereinsarchiv

Rund 40 Mitglieder unseres Vereins fanden sich zum Treffpunkt Metzgerei Konrad Mayer in Amerbach ein um frohgelaunt bei herrlichem Sonnenschein ins Ries mit dem Ziel zur Kirche Peter und Paul, Holzkirchen, zu wandern. Entlang am Bachlauf der gemeindlichen Flurgrenze von Amerbach und Fessenheim erreichten wir als Zwischenstation zur kleinen Rast den Gebetsstock am Wald der Nachbargemeinde Wechingen. Über Muttenau und Speckbrodi führte uns der Weg zur Kirche Peter und Paul, die rund 500 Meter östlich außerhalb von Holzkirchen liegt.
Kirchenvorstand Gerhard Beck begrüßte die Wandergruppe am Eingangstor des Kirchenhofes und wirkte als Kirchenführer. Auf Grund der laufenden Kirchensanierung des Gotteshauses bedurfte es einer Sondererlaubnis um die Kirche zu betreten. An einigen Stellen des Langhauses der Kirche haben sich Putzteile der Decke gelöst, und zwingender Handlungsbedarf für die Generalsanierung ist gegeben.

Auf die Frage der Besucher, warum steht die Kirche des Dorfes Holzkirchen 500 Meter östlich abseits im Wiesental der Wörnitz, auf einem der wenigen hochwasserfreien Plätze, gibt es verschiedene Auslegungen. Gerhard Beck meinte, dass die Nachforschungen auf eine reiche Geschichte des heute kleinen, in früherer Zeit jedoch im Ries nicht unbedeutenden Holz-kirchen stieß. Schon der Name weist darauf, dass es sich um einen Ort kirchlichen Ursprungs handelt, obwohl viele Funde in der Holzkirchner Flur eine vorchristliche Besiedlung des Gebietes nachweist.

Die Entstehung des Ortes Holzkirchen fällt in die Zeit der Besetzung des Rieses durch die fränkische Großmacht in der Mitte des 7. Jahrhunderts. Als fränkisches Königsgut war er einer der Rieser Stützpunkte in der Verwaltung des eroberten Landes.
Den ersten christlichen Hinweis auf den Ort ergab sich in einer fuldischen Reisebeschreibung des Mönches Rudolph aus dem Jahre 836. So wird von einem Reliquienzug von Solnhofen nach Fulda berichtet. Nach den Aufzeichnungen, so Gerhard Beck, soll die Reisegruppe mit dem Mönch Rudolph am Ort Holzkirchen in Alemanien Rast gehalten haben. In der Beschreibung ist von einem „nicht sehr großen Bethaus“ (non grande oratorium) die Rede und von einer großen Menschenmenge, die das Kirchlein nicht fassen konnte.
Gerhard Beck, der auch Erster Vorsitzender der Rieser Kulturtage e.V. ist, führte weiter aus, dass die Grundmauern des heutigen Gotteshauses aus dem 12. Jahrhundert stammen. Über die Entwicklung der Gemeinde im frühen Mittelalter ist kaum etwas bekannt.

Am 16. Mai 1418 wurde von Kaiser Sigismund I urkundlich das Marktrecht mit einem Wochenmarkt und vier Jahrmärkten dem Ort Holzkirchen bestätigt. Dieses Marktrecht wurde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ausgeübt. In der Urkunde ist Holzkirchen als „Stetlin“ (kleine Stadt) bezeichnet. Mit dem sogenannten „Halsgericht“ übte es die Gerichtsbarkeit
im Gebiet des Oberamtes Alerheim aus. Die letzte Hinrichtung in Holzkirchen wurde im Jahre 1742 vollzogen.

Glaubensflüchtlinge aus dem „Ländlein ober der Enns“ (Oberösterreich) die die Gegenreformation aus ihrer Heimat vertrieb, füllten die Bevölkerungslücken verursacht vom 30jährigen Krieg teilweise wieder auf. Unter 58 Trauungen, die von 1642 -1674 in den Holzkirchner-Kirchenbüchern registriert sind, befinden sich 14 „Emigranten-Hochzeiten“.

Um 1700 wurde das Gotteshaus an der ursprünglichen Stelle in seiner heutigen Gestalt wieder aufgebaut. Kanzel, Taufstein, Empore und Chorgestühl sind bis heute aus dieser Zeit erhalten geblieben. Zwei Holzplastiken einer Kreuzigungsgruppe, Maria und Johannes darstellend, wurden bei einem Einbruch in die Kirche im November 1979 gestohlen.
In einer vollständigen Innenrestaurierung in den Jahren 1978/79 gelang der Versuch, das Gotteshaus in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Der Wemdinger Künstler und Bildhauer Johannes Engelhardt hat den Altar in Holzausführung gestaltet.

Gerhard Beck, zitierte aus den gefassten Archivunterlagen von RA Hermann Greiner, dass die 300 Seelen-Gemeinde, zu der seit Urzeiten der Weiler Speckbrodi gehört, in den Nachkriegsjahren starke Veränderungen in der Gemeindestruktur erfuhr. Das früher fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt und konfessionell einheitliche Dorf mit seinen seit vielen Jahrhunderten überkommenen Sitten und Ordnungen besteht so nicht mehr. Viele Landwirte bewirtschaften ihr Land nur mehr nebenberuflich und der größte Teil der jungen Generation sind zwischenzeitlich Berufspendler innerhalb der Riesregion.

Vorsitzender Gottfried Hänsel dankte mit bewegten Worten Herrn Gerhard Beck für seine inhaltsreiche Kirchenführung, wünschte ihm und der Kirchengemeinde ein gutes Gelingen bei der großen Herausforderung der umfangreichen Kirchengebäudesanierung und der Restaurierung von Chor und Langhaus der Kirche.

Diakon Werner Appl sprach das Geistliche Wort und mit dem angestimmten Kirchenlied Großer Gott wir loben Dich, endete die geistliche Einkehr in der Dorfkirche Peter und Paul.
Nun ging es über zum geselligen Teil im Gasthaus „Zur Krone“, Inhaber Fritz Fälschle.
Bei einem frisch gezapften Bier und einer Rieser Brotzeit fanden die 40 Teilnehmer zu einem „Wir-Gefühl“. Gerhard Schneid spielte mit seiner Steyrischen Musi auf. So fand ein interessanter Wander- und Kulturnachmittag ein harmonisches Ende.


 

29.02.2024 – Der „geschenkte Tag“ in der Gaststätte „Zur Wallfahrt“

Zwischen überlieferten Bräuchen und Erzählungen 

Pressebericht von Nicolas Bumba – Bilder: Nicolas Bumba und Vereinsarchiv

Der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding begeht den 29. Februar als „geschenkten Tag“. Bezirksheimatpfleger Christoph Lang referierte über Bräuche und deren Herkunft.

Alle vier Jahre wird der 29. Februar in Wemding auf besondere Art und Weise begangen. Der Verein für ambulante Krankenpflege Wemding veranstaltet an diesem zusätzlichen Tag im Schaltjahr eine große Mittagsveranstaltung, die als „geschenkter Tag“ gefeiert wird. Nahm diese Veranstaltung im Jahr 2016 ihre erste Auflage, ist die Mittagsgesellschaft alle vier Jahre nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender des örtlichen Krankenpflegevereins wegzudenken. Über 160 Gäste aus der gesamten städtischen Bevölkerung nahmen erneut am geschenkten Tag teil.

In seiner Begrüßung erinnerte Vereinsvorsitzender Gottfried Hänsel an die vergangene Veranstaltung zum geschenkten Tag im Jahr 2020. Die damalige Mittagsgesellschaft, an der ebenfalls über 150 Personen teilnahmen, war die letzte öffentliche Veranstaltung in der Fuchsienstadt, bevor die Corona-Pandemie über zwei Jahre hinweg jegliche öffentliche Veranstaltung aus dem Jahreskalender verbannte. Damals erlebten die Gäste noch unbeschwerte Stunden, schien die Corona-Pandemie doch weit weg. Niemand dachte damals daran, dass kurze Zeit später das gesamte öffentliche Leben mit Lockdowns außer Kraft gesetzt werden würde. Hänsel spiegelte die Corona-Pandemie bewusst in seiner Begrüßung wider, da die Pandemie im Zeitraum 2020 bis 2022 besonders für die Senioren eine besondere Herausforderung im Leben darstellte. „Die Gesellschaft befand sich im Hausarrest“ und wurde der Vereinsamung überlassen, stellte Gottfried Hänsel fest. Er sei glücklich, dass die Pandemie weitgehend überwunden wurde und zwischenzeitlich mit dem 350-jähren Kirchweihfest des Wemdinger Karmelklosters sowie mit dem Schäfflertanz wieder große gesellschaftliche Veranstaltungen in Wemding durchgeführt werden konnten. Die große Resonanz an der diesjährigen Veranstaltung zeige eindrucksvoll das hohe Interesse, diesen besonderen Tag gemeinsam zu begehen. Der 29. Februar stelle in Wemding mittlerweile einen eigenen „Staatsfeiertag“ dar, da dieser zusätzliche Tag in der gesamten Region kaum im Rahmen einer vergleichbaren Veranstaltung gewürdigt werde.

Dieses Jahr gelang es Gottfried Hänsel den schwäbischen Bezirksheimatpfleger Christoph Lang für einen Impulsvortrag zu gewinnen. Christoph Lang referierte über das Thema „Regionale Bräuche bestimmen Jahreslauf und Lebenslauf“. Zunächst erläuterte Lang die Begriffsbestimmung eines Brauchs. Demnach weisen Bräuche eine Regelmäßigkeit und Wiederkehr auf, die von Menschen ausgeübt werden (Brauchträger). Zudem kennzeichnen sich Bräuche durch spezifische Formen, einem Anfang sowie einem Ende. Bräuche können grundsätzlich in allgemeine Bräuche, die überall gleich sind, sowie individuelle Bräuche unterschieden werden. Dabei stellte Christoph Lang fest, dass die meisten Bräuche im Jahreslauf auf einen religiösen Ursprung zurückgehen und sich im Laufe der Zeit auch bei ihrer Ausübung gewandelt haben. Am Beispiel des heiligen Bischof Nikolaus stellte Lang den Veränderungsprozess des Brauches vor. Während im Mittelalter ausschließlich der heilige Nikolaus die Geschenke brachte, wurde im Zuge der Reformation und der damit einhergehenden Ablehnung der Heiligenverehrung die Bescherung auf Weihnachten verlegt. Ebenso kam Knecht Ruprecht als Begleiter des Bischofs Nikolaus erst im Laufe des Spätmittelalters hinzu. Viele religiösen Bräuche wurden jedoch auch während der NS-Zeit umgewandelt und auf einen vermeintlichen germanischen Ursprung zurückgeführt, damit sämtliche christlichen Ursprünge geleugnet werden konnten. So wurde der religiöse Ursprung des Erntedankfestes während der NS-Zeit kurzerhand aus ideologischen Gründen in ein „Symbol germanischen Geistes“ umgewidmet.

Bei den individuellen Bräuchen handelt es sich vornehmlich um Bräuche, die einen reinen Ortsbezug aufweisen oder persönlich im Lebenslauf jedes Menschen zu Tage treten (Taufe, Hochzeit, Beerdigung). Nachdem der geschenkte Tag des Vereins für ambulante Krankenpflege mittlerweile dreimal durchgeführt wurde und einen festen Handlungsablauf vorweise, könne laut Christoph Lang auch hier von einem individuellen Vereinsbrauch gesprochen werden. Bürgermeister Dr. Martin Drexler, der ebenfalls an der Veranstaltung zugegen war, versprach, dass beim nächsten geschenkten Tag im Jahre 2028 eine Beflaggung am Rathaus vorgenommen werde um den Charakter des besonderen Tages für die Stadt Wemding zu unterstreichen.

Wemdings Stadtpfarrer Wolfgang Gebert zeigte sich in seinem Grußwort von den zahlreichen schwäbischen Bräuchen sehr begeistert. Gerade auch der religiöse Ursprung zahlreicher Bräuche veranschauliche eindrucksvoll, dass Bräuche Zeichen des Glaubens seien. Diese Bräuche würden den Glauben auch für das Volk verständlich machen, damit der Glaube auch zuhause gelebt werden könne. Gebert rief die Gäste auch dazu auf, religiöse Bräuche zuhause auch weiterhin mit Leben auszufüllen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

Nachdenkliche Geschichten, heitere Erzählungen sowie schwungvolle musikalische Stücke durch die Big Band der Anton-Jaumann-Realschule Wemding sorgten dafür, dass viele Gäste bis weit in den Nachmittag hinein zusammensaßen und den geschenkten Tag so verbrachten, wie es Gottfried Hänsel in seiner Begrüßung erklärt hatte – als einen eigenen Staatsfeiertag in Wemding.




 

12.02.2024 – Faschingsveranstaltung der Seniorengymnastik-Gruppen
                            am Rosenmontag  im „Gasthaus Krone“


(Foto: Josef Stenzenberger)

Pünktlich konnte Gerhard Schneid um 14 Uhr mit einem Begrüßungsstück auf seinem Akkordeon diesen Nachmittag eröffnen. Hierzu hatten die Übungsleiterinnen in den Gymnastikstunden eingeladen. Mit Helau-Hela-Gymnastika begrüßte Irmgard Hoinle die gutgelaunten
Gäste für ein paar fröhliche Stunden. Ein besonderer Willkommensgruß galt der ehemaligen Übungsleiterin Emmi Kilg. Mit der Melodie „dort oben auf´m Berg – (Text eigene Dichtung) sangen alle Holla di hio Holla di ho. Da die Tanzrunde ohne Beteiligung über die Bühne ging, wurde eine Schunkelrunde eingelegt. Ein Schachspiel der besonderen Art mit Einem der es kann und dem Anderen der keine Ahnung hat. Tobias: Irmgard Hoinle und Philip: Peter Blessin.
Phillip hat wirklich keinen Schimmer wie es geht. Stellt alles völlig falsch auf macht nur dumme Bemerkungen. Wenn der Bauer das Pferd schlägt will er es dem Tierschutzbund melden, der Turm ist zur Aussicht da und wenn Tobias am Zug ist macht er pft, pft, pft. Tobias gibt auf, das hat wirklich keinen Zweck.
Nach einer Schunkelrunde folgt das Lied „ 3 Chinesen mit dem Kontrabass“ – Drei-Dra-Dre- Dri-Dro-Drau-Dru.
In einem Laden für Dessous wollte Rosi Wiedmann ein heißes Höschen kaufen, jedoch alles was man ihr zeigte war nicht das Richtige für den Winter. Liebestöter hatten sie nicht. In ihrer Verzweiflung blieb ihr nichts anderes übrig als sowas selbst zu nähen und das war mit Abstand der Hammer. Mit  einem riesen Applaus wurde diese Arbeit belohnt.
Wir sind alle über 60, war ein Regelwerk für Menschen wie sie sich in diesem Alter orientieren könnten. Es geht ums Essen und Trinken, Verhalten im Alter, Freunde und Bekannte, wichtige Aktivitäten, den Onkel Doktor nicht vergessen immer positiv bleiben und hoffen auf das Beste! Vorgetragen von Peter Blessin.
Emi Kilg ließ es sich nicht nehmen zu diesem Nachmittag etwas beizutragen. In einer WG taten sich drei Damen zusammen. Mit 60 gingen sie zum Feiern in die Krone. Weil es ihnen so gut gefiel, wurde es mit 70 und 80 wiederholt. Allerdings mit 90 kam bei allen die Aussage – da waren wir noch nie!
Ebenfalls von Emi Kilg: Ich freue mich das ich eine Alte bin. Eine Darstellung von jung bis alt. Zum Schluss noch ein Beitrag von Irmgard Hoinle.
Der Strafzettel: Ein Polizist steht bei einem Auto; ein Ehepaar stellt sich dazu und pöbelt ihn an. Der Beamte schreibt einen Strafzettel. Auf mehrere dumme Bemerkungen kommen schon einige Strafzettel zusammen. Das war den beiden egal denn sie waren ja mit dem Bus hier.
Zum Ende dieses schönen Nachmittags bedankte sich Irmgard Hoinle beim Kronenwirt, dem Musikant Gerhard Schneid und allen Anwesenden für die schönen Stunden.


 

13.01.2024 –  Winterwanderung ins Frankenland zur Nachbargemeinde Polsingen                                           

30 Mitglieder des Vereins für ambulante Krankenpflege Wemding besuchten bei ihrer Winterwanderung am Samstag, den 13. Januar 2024 die fränkische Nachbargemeinde Polsingen und die Diakoneo Behinderteneinrichtung Polsingen. Nach einer erlebnisreichen Wanderung durch Wald und Flur mit Überschreitung der Bezirksgrenze Schwaben und Mittelfranken wurden wir vom 1. Bürgermeister Heinz Meyer und Frau Margit Schmutterer von der Heimleitung in der Diakoneo Kirche „Zum Guten Hirten“ begrüßt.


              Fotos: Wilhelm Zech

Bürgermeister Heinz Meyer betrachtete bei seinem Impulsbeitrag das pulsierende Leben der Großgemeinde Polsingen mit den weiteren Ortsteilen Döckingen, Ursheim und Trendl. Polsingen ist zum einen in der Hahnenkammregion südliches Altmühltal-Franken integriert und führt mit den Nachbargemeinden Markt Heidenheim und Westheim eine kommunale Partnerschaft, aber es bestehen traditionell beste grenzüberschneidende wirtschaftliche wie auch gesellschaftliche gute Beziehungen ins Schwabenland zu den Städten Wemding und Oettingen. Ein sehr reger wirtschaftlicher Austausch besteht zur Nachbarschaft nach Wemding. Viele Arbeitnehmer aus der Großgemeinde Polsingen haben ihren Arbeitsplatz bei den Industriebetrieben und Mittelstands-betrieben in Wemding. Auch die Kinder besuchen seit Bestehen der Realschule in Wemding diese weiterführende allgemeinbildende Schule.

Die vier Ortsteile der Großgemeinde sind nach wie vor landwirtschaftlich geprägt, wobei auch qualifizierte Handwerksbetriebe vor allem angesiedelt im Baugewerbe sich als leistungsfähig darstellen und zum handwerklichen Arbeitsplatzangebot vor Ort beitragen. Aber gut die Hälfte der Arbeitnehmer haben ihren Arbeitsplatz in Wemding und in Oettingen. Diese kurzen Pendlerwege von wenigen Kilometern ersparen den Arbeitnehmern Zeit und Kosten.
Natürlich gingen Bürgermeister Heinz Meyer sowie Frau Margit Schmutterer bei ihren Ausführungen auf das Sozialwerk Diakoneo Polsingen ein. 185 Heimbewohner weist die Behinderteneinrichtung Polsingen auf und dazu kommen noch viele Tagesbetreute aus den ausgegliederten dezentralen Wohnbereichen der Diakoneo-Wohnen Oettingen-Gunzenhausen-Dinkelsbühl-Merkendorf und Muhr am See hinzu. Auch in Wemding wohnen 20 Tagesbetreute, die auf Grund ihrer Selbständigkeit angemietete Wohnungen eigenständig führen.

Eine großartige Ergänzung zu den Heimen in Polsingen zählen die Diakoneo-Werkstätten. Sie bieten den 110 Menschen mit Behinderung halb- oder ganztags Beschäftigung an. Ein Ziel der Förderstätte Polsingen ist es auch, Menschen mit einem hohen Hilfe- und Unterstützungsbedarf so zu helfen, dass sie langfristig dazu befähigt werden, in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
Deshalb steht die Förderstätte in engem Kontakt zur Werkstatt und bietet neben der Familie oder Wohngruppe einen weiteren Raum für soziale Kontakte und Beziehungen.

In jeder Gruppe werden sechs bis acht Menschen mit Behinderung betreut und gefördert, gab uns Frau Margit Schmutterer dazu Aufschluss. Die tägliche Betreuungszeit ist ganztags oder halbtags möglich. Auch externe Beschäftigte (Menschen mit Behinderung, die zuhause leben) sind herzlich willkommen. Die Beschäftigten jeder Gruppe werden von jeweils zwei bis drei qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern intensiv betreut. Diese hier tätigen fachlich bestens geschulten Mitarbeiter kommen auch zum Teil aus der schwäbischen Nachbarschaft (Wemding, Laub, Fessenheim, Wechingen, Alerheim, Wolferstadt, Otting und Megesheim).

Heilerziehungspflegerin Beate Zimmermann beschreibt Ihren Berufseinsatz bei der „Diakoneo Offene Hilfen“ mit den Worten:
„Ich sehe mich als Alltagscoach und bin für den ganzen Menschen da“.

Erster Vorsitzender Gottfried Hänsel hob bei seinen Dankesworten die langjährige kooperative und freundschaftlich gelebte Zusammenarbeit mit der Gemeinde Polsingen, dem Ersten Bürgermeister Heinz Meyer und dem Gemeinderat hervor. Dies gelte in gleicher Weise und mit großer Wertschätzung der Heimleitung der Diakoneo Frau Roswitha Fingerhut, Frau Margit Schmutterer und Werkstättenleiter Robert Steinberger. Er schätze sehr das über Jahrzehnte erfahrene gewachsene Vertrauensverhältnis, sei dies bei der Spendenunterstützung des Schulfördervereins Anton-Jaumann-Realschule Wemding oder für die nachhaltige Förderung des Bahnhaltes Otting-Weilheim, für den gewährten Bauzuschuss am Bahnhof sowie den jährlichen Kostenanteil für den Bahnhofunterhalt durch die Gemeinde Polsingen.
Nach diesen detaillierten Informationen zur Großgemeinde Polsingen und dem Diakoneo Standort Polsingen ging die Wandergruppe zur Einkehr ins Gasthaus “Schwarzer Adler“ der Familie Kowal. Bei einer guten Brotzeit waren die Strapazen der Wanderung und die befürchtete Begegnung mit „den Wölfen von Sandbrunn“ bald vergessen. Der erlebnisreiche Nachmittag klang mit Musik und Gesang aus. Gerhard Schneid spielte auf der Steierischen Musi zünftig auf.